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Goldenes Buch

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Das Goldene Buch entstand 1901 nach Entwürfen des Stadtbaumeisters Felix Genzmer und wurde von den Wiesbadener Goldschmieden sowie dem Buchbindermeister Petmecky gestiftet.

Auf einem Täfelchen auf der Innenseite des 35 kg schweren Werkes sind die Namen der Spender verzeichnet. Die Vorderseite ist mit einer in Silber getriebenen Gesamtansicht Wiesbadens sowie dem Stadtwappen verziert. Der untere Bereich des Deckblatts zeigt die Göttin der Gesundheit, Hygieia, als Symbol der Wiesbadener Heilquellen, umrahmt von den Wappenschilden des Deutschen Reiches und Preußens und einer Schmuckleiste mit in stark vergoldetem Silber gehaltenen Früchteranken. Die Innenseiten der Buchdeckel wurden mit blauer Seide beklebt, welche mit goldenen Lilien bestickt ist.

Der eigentliche Inhalt beginnt mit einem Bericht über die Erbauung des neuen Rathauses, die Ausschmückung des Festsaals und die Stiftung des Goldenen Buches. Anschließend folgen die Namen der Mitglieder der dafür verantwortlichen Deputation sowie die Aufzählung der damaligen Volksvertreter in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung und der Wiesbadener Ehrenbürger.

Als erster prominenter Besucher der Stadt trug sich am 13.05.1902 Kaiser Wilhelm II. ein. Mit König Oskar II. von Schweden und Norwegen sowie König Christian IX. von Dänemark unterzeichneten noch im gleichen Jahr zwei weitere europäische Monarchen. Politiker, Militärs, Wissenschaftler, Vertreter aus Wirtschaft und Technik sowie Künstler, Musiker und Sportler haben sich in den folgenden Jahrzehnten in das Goldene Buch eingetragen, darunter einige NS-Größen, der Dirigent Wilhelm Furtwängler, Präsident John F. Kennedy, Michail Gorbatschow, Yasser Arafat. Die erste Frau, deren Unterschrift im Goldenen Buch erscheint, war die britische Königin Elisabeth II., die Wiesbaden am 20.05.1965 besuchte.

Seit 2012 steht das Goldene Buch auf der offiziellen Website der Stadt auch online zur Verfügung.

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