Kaufmann, Ludwig
Kaufmann, Ludwig
Dirigent
geboren: 14.10.1907 in Brod (Österreich), heute Slavonski Brod
gestorben: 01.02.1980 in Wiesbaden
Artikel
Nach seiner Ausbildung in Wien, wo er zusammen mit Herbert von Karajan die Dirigentenklasse von Clemens Krauss besuchte, fand Kaufmann 1928 sein erstes Engagement als Kapellmeister an der Oper in Graz. Fünf Jahre später wechselte er an die Deutsche Oper Breslau und lernte dort Richard Strauss kennen. 1938 wurde er Generalmusikdirektor am Stadttheater Cottbus. Während des Krieges war er für zwei Jahre Operndirektor der Königlichen Oper Antwerpen. Danach wirkte Kaufmann zunächst als Generalmusikdirektor am Stadttheater Plauen, bevor er 1948 als musikalischer Oberleiter und Operndirektor ans Staatstheater Wiesbaden verpflichtet wurde.
Hier war zunächst der gesamte Wiederaufbau des Opernlebens, des Orchesters wie des künstlerischen Personals zu bewerkstelligen. 1957 wurde er Musikdirektor und hatte diese Position bis 1977 inne. Seit 1952 ging er außerdem mit dem »Wiesbadener Kammertrio« alljährlich für sechs Wochen auf Tournee. Gastdirigate führten ihn in verschiedene europäische Metropolen. Seine besondere Liebe galt jedoch den Opern von Mozart und Richard Strauss.
Er war als Dozent an der Volkshochschule Wiesbaden e.V. und am Wiesbadener Konservatorium tätig. 1968 erhielt er unter Ernennung zum Professor einen Lehrauftrag am Mozarteum in Salzburg.
Besonders großen Publikumszuspruch erfuhren seine zahllosen Vorträge und Theater-Matineen (»Musikalische Raritäten«, »Komponistenporträts«), die er für die Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden e.V. hielt. Kaufmann war Ehrenmitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.