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Kappus, Christian Jakob

Kappus, Christian Jakob

Pädagoge, Heimatforscher

geboren: 21.12.1882 in Weisel bei Kaub

gestorben: 04.04.1945 in Wiesbaden


Artikel

Kappus besuchte das Lehrerseminar in Usingen und arbeitete anschließend als Volksschullehrer in Burg bei Herborn. Danach wechselte er nach Dausenau an der Lahn und schließlich nach Wiesbaden. Nach längeren Aufenthalten in Frankreich und England legte er die Mittelschullehrerprüfung ab. Kappus nahm sowohl am Ersten als auch am Zweiten Weltkrieg teil und wurde 1943 als Major wegen Erreichung der Altersgrenze aus dem Militärdienst entlassen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit befasste er sich mit der Geschichte seines Heimatortes und des ehemaligen Unteramts Kaub sowie mit Themen zur nassauischen Landesgeschichte. Schon früh war er dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung beigetreten. Zu Band I der »Nassauische Lebensbilder« steuerte er die Abhandlungen über Johannes de Laspée und Joseph Kehrein bei. Sein Hauptinteresse galt der Mundartforschung. Er war Mitarbeiter am Deutschen Sprachatlas und am Hessen-Nassauischen Wörterbuch in Marburg.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der dortigen Philipps-Universität 1927 die Würde eines Ehrensenators verliehen. Viele seiner historischen Manuskripte wurden dem Staatsarchiv Wiesbaden und seine Artikel über Sprach- und Mundartforschung der Universität Marburg übergeben. Außerdem arbeitete er an einem Gedächtnisbuch der nassauischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges, das er fast abschließen konnte. Am 02.04.1945 wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt, an dessen Folgen er zwei Tage später starb.

Literatur

Breidenstein, Wilhelm: Nekrolog Christian Kappus. In: Nassauische Annalen 61/1950 [S. 244].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 378].