Kampe, Walther
Kampe, Walther
Katholischer Geistlicher, Weihbischof
geboren: 31.05.1909 in Wiesbaden
gestorben: 22.04.1998 in Limburg
Artikel
Nach dem Studium der Theologie in Frankfurt-St. Georgen und München empfing Kampe 1934 in Limburg die Priesterweihe und feierte am 09.12.1934 in der Pfarrkirche St. Bonifatius in Wiesbaden seine Primiz. Kurz danach ließ er sich zu den Auslandsdeutschen nach Bessarabien versetzen, wo er die Seelsorge für die dortige katholische Gemeinde übernahm. Während des Krieges wirkte er in Hermannstadt und Odessa. 1945 wurde er zur Zwangsarbeit in die Ukraine verschleppt, von wo er erst 1947 nach Wiesbaden zurückkehren konnte. Bis 1952 war er als Kaplan in der Frankfurter Pfarrei St. Leonhard tätig, als ihn schließlich Papst Pius XII. auf Wunsch von Bischof Wilhelm Kempf am 20.07.1952 zum ersten Weihbischof des Bistums Limburg ernannte. Während des II. Vatikanischen Konzils leitete Kampe die Informationsstelle für deutschsprachige Journalisten in Rom. Im Bistum wurde er 1967 Bischofsvikar für den synodalen Bereich, Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion und der Katholischen Akademie Rhabanus Maurus, die 1957 in Wiesbaden eröffnet worden war. 1973–79 hatte Kampe auch das Amt des Domdekans inne. Während seiner Amtszeit wurde der Limburger Dom restauriert.
Als einer der Vizepräsidenten der »Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte« förderte er die diözesane Kirchengeschichtsschreibung. Er war mehrere Jahre Prior des Ritterordens vom Heiligen Grab, setzte sich mit dem Thema der deutsch-jüdischen Beziehungen auseinander und hatte von 1981 bis zu seiner Emeritierung als Weihbischof am 31.05.1984 das Amt des Präsidenten der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi inne. 1982 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Domherrenfriedhof am Limburger Dom.
Literatur
Gatz, Erwin (Hrsg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945 bis 2001, Berlin 2002.
Kampe, Walther: »Achtzig Jahre und noch immer da!« – Erinnerungen zum 31.Mai 1989, Limburg 1989.