Kaiser-Wilhelm-Turm
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Nachdem der 1883 vom Taunus-Klub Wiesbaden errichtete hölzerne Aussichtsturm auf dem Schläferskopf 1900 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, entstand auf Betreiben des Magistrats der Stadt Wiesbaden unter der Federführung des Verschönerungsvereins Wiesbaden nach den Plänen des Baumeisters Ludwig Euler (1844–1909) 1905/06 ein steinerner Neubau. Vorausgegangen war eine mehrjährige Sammeltätigkeit des Vereins, um den Bau, der 34.600 Mark kostete, zu finanzieren. Am 01.05.1905 erfolgte die Grundsteinlegung und am 07.07.1906 bereits die festliche Einweihung. An diesem Tag erhielt der 22 m hohe Turm, der stark an einen runden mittelalterlichen Bergfried erinnert, mit »Allerhöchster Genehmigung« den Namen Kaiser-Wilhelm-Turm.
Die starke Anziehungskraft des Turmes auch im Winter veranlasste den Verschönerungsverein, die angeschlossenen hölzernen Wirtschaftsräume durch ein steinernes Unterkunfts- (für den Turmwärter) und Restaurationsgebäude zu ersetzen, das bereits im Juli 1908 eingeweiht werden konnte und weitere 15.900 Mark kostete. Der Entwurf stammte von dem Architekten Karl Mohr, der sich bemühte, den Bau an den bestehenden Turm anzupassen. Noch heute befindet sich im Erdgeschoss ein sehenswerter Saal mit originaler Ausstattung. Nach seiner Sanierung ist der Kaiser-Wilhelm-Turm seit 2016 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Literatur
Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden II – Die Villengebiete. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2. erw. Aufl., Stuttgart 1996 [S. 610 f.].