Kaiser, Franz
Kaiser, Franz
Astronom, Meteorologe
geboren: 25.04.1891 in Wiesbaden
gestorben: 13.03.1962 in Wiesbaden
Artikel
Der Besuch des mathematisch-naturwissenschaftlich orientierten Realgymnasiums war wohl richtungweisend für die spätere Berufswahl von Kaiser. 1910 begann er in Heidelberg mit dem Studium der Astronomie und Meteorologie. Bei der Badischen Landessternwarte wurde er 1912 wissenschaftlicher Assistent.
Im Rahmen seiner fotografischen Studien entdeckte er insgesamt 75 Asteroide, wovon 21 nach für ihn wichtigen Städten und Personen benannt wurden; »Wisibada«, »Mattiaca«, »Moguntia« und »Gutenberga« gehören dazu. Kaisers bahnbrechende Arbeit »Über die Interpolationsmethode bei der Vermessung von Himmelsaufnahmen« führte 1914 an der Heidelberger Universität zur Promotion. Viele wissenschaftliche Tätigkeiten an Sternwarten und Wetterstationen zeichnen das Leben von Kaiser aus. 1914–18 war er als Meteorologe im Heereswetterdienst tätig und 1921–24 in der Sternwarte Danzig.
In Wiesbaden unterrichtete er als Dozent an der Volkshochschule Wiesbaden e.V. Astronomie, Physik sowie Mathematik und gründete 1925 die Astronomische Gesellschaft URANIA Wiesbaden, deren Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. 1946–49 wirkte Kaiser als Dozent für Astronomie an der Universität Mainz. Die erste von Kaiser eingerichtete Sternwarte in Wiesbaden befand sich in der Oranienschule.
Literatur
Das Erbe der Mattiaca. Persönlichkeiten der Stadtgeschichte Wiesbadens. Hrsg.: Gesellschaft zur Pflege von Dialekt und Stadtgeschichte Wiesbadens Mattiaca, Wiesbaden 1992.
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 374].