Henne, Willi
Henne, Willi
Bauingenieur
geboren: 12.07.1907 in Grab (Kreis Backnang)
gestorben: 10.02.1977 in Wiesbaden
Artikel
Henne studierte 1926–30 Bauingenieurwesen an der TH Stuttgart und war anschließend Referendar bei der Württemberger Straßen- und Wasserbauverwaltung in Ludwigsburg. 1936 wurde er Referent für Sonderaufgaben bei der späteren Organisation Todt, einer 1938 zum Bau militärisch relevanter Bauvorhaben geschaffenen Sonderorganisation des NS-Staates. Henne war 1938 neben Xaver Dorsch (1899–1986) insbesondere mit der Baudurchführung des Westwalls beauftragt, die er von Wiesbaden aus (Abteilung Wiesbaden, Westwall W mit Sitz im Palasthotel Kaiserhof) leitete.
Im besetzten Norwegen war er ab 1942 als Leiter der Hauptabteilung Technik und als Leiter der Einsatzgruppe »Wiking« auch für den Einsatz von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern bei verschiedenen Baumaßnahmen verantwortlich. 1945 kam Henne in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1955 entlassen wurde.
Er arbeitete zunächst beim Straßenbauamt Besigheim, bevor er 1957 die Nachfolge von Fritz Kind als Präsident das Hessischen Landesamt für Straßenbau antrat. Er leitete das Amt bis zu seiner Pensionierung 1972.
Literatur
Bohn, Robert: Reichskommissariat Norwegen, München 2000 [S. 162; 180 f.].
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 296].