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Gruber, Karl

Gruber, Karl

Katholischer Geistlicher

geboren: 25.12.1857 in Langenschwalbach (heute Bad Schwalbach)

gestorben: 25.04.1927 in Wiesbaden


Artikel

Gruber besuchte das Bischöfliche Konvikt in Montabaur, studierte am bischöflichen Priesterseminar in Würzburg Theologie und empfing 1882 in Freising die Priesterweihe.

Seine Kaplansjahre verbrachte er unter anderem an der Kirche St. Bonifatius in Wiesbaden. 1895 wurde er Rektor mit dem Titel »Pfarrer« an der neuen Wiesbadener Maria Hilf Kirche. 1910 ernannte ihn der Bischof zum Koadjutor (Beistand) des erkrankten Stadtpfarrers Adam Keller. Nach dessen Tod 1911 übertrug man ihm die Stadtpfarrei. 1914 wurde die Pfarrei St. Bonifatius geteilt und die Seelsorgebezirke Maria Hilf und Dreifaltigkeit zu selbstständigen Pfarreien erhoben. Die Pfarreien wurden zu einem Gesamtverband zusammengeführt, dessen Vorsitzender Pfarrer Gruber wurde. Kurz darauf wurde er auch zum Dekan des Landkapitels Wiesbaden ernannt.

Während des Ersten Weltkrieges bemühte sich Gruber um die Seelsorge an Kriegsgefangenen, betreute Kriegslazarette und verstärkte die soziale und karitative Hilfe für die Not leidende Bevölkerung. Dafür empfing er von Kaiser Wilhelm II. den Roten Adlerorden 4. Klasse. Seinem energischen Eintreten war zu verdanken, dass die Glocken der Bonifatiuskirche nicht eingeschmolzen wurden. Die soziale Not hielt, verstärkt durch den Ruhrkampf, auch nach Beendigung des Krieges an und erforderte großes Organisationsgeschick bei der Fortführung der Aufgaben.

In Grubers Amtszeit fiel der Bau mehrerer Vereinsheime, des Waisenhauses, der Brüderkapelle und der Dreifaltigkeitskirche.

Literatur

100 Jahre Sankt Bonifatius Wiesbaden. Eine Chronik. Hrsg. vom Pfarramt, Wiesbaden 1949.

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 552 f.].