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Goethe-Stein

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Der Goethe-Stein bei Frauenstein, ein aus rohen Steinquadern errichteter Obelisk, erinnert an den Wiesbadener Sommeraufenthalt des Dichters Johann Wolfgang von Goethe 1815, bei dem er seiner Vorliebe für geologische Studien nachging. Am 06.07. jenes Jahres hatte Goethe eine Landpartie nach Frauenstein unternommen und war auf der Höhe des »Spitzen Steins« zu Fall gekommen, als der 65-Jährige seiner Begleiterin, der 18-jährigen Schwester des Apothekers Johann August Lade, Philippine Lade (1797–1879), zu folgen versuchte.

Zur Erinnerung an den Aufenthalt Goethes in Frauenstein und anlässlich seines 100. Todestages ließ der Verschönerungsverein Wiesbaden 1932, finanziell unterstützt durch den Geheimrat Wilhelm von Opel, die Dreieckspyramide errichten. Das Denkmal entstand nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Rudolf A. Zichner (1887–1965). Ein Zitat des 30-jährigen Dichters wurde in den Stein gehauen: »Diese Begierde, die Pyramide meines Daseins, deren Basis mir angegeben und gegründet ist, so hoch als möglich in die Luft zu spitzen, überwiegt alles andere«.

Da ein Hinweis auf den Dichter selbst fehlte, wurde 1949 eine Bronzeplatte mit dem Konterfei Goethes angebracht. Eine später hinzugefügte bronzene Gedenktafel erläutert die historischen Hintergründe.

Literatur

Buchholz, Kurt: Wiesbadener Denkmäler, Wiesbaden 2004 [S. 128–131].