Sprungmarken

Gagern, Maximilian (Max) Freiherr von

Gagern, Maximilian (Max) Freiherr von

Diplomat, Politiker

geboren: 26.03.1810 in Weilburg

gestorben: 17.10.1889 in Wien


Artikel

Der Sohn des Weilburger Ministers Hans Christoph von Gagern und Bruder des Paulskirchenpräsidenten Heinrich von Gagern sowie des Amtmannes Moritz von Gagern studierte in Heidelberg, Utrecht und Göttingen Jura und Philosophie und sammelte durch die Beziehungen seines Vaters 1829–33 in den Niederlanden praktische Erfahrungen im Staats- und Militärdienst. Nach seiner Promotion übernahm er 1837 eine Dozentur für Geschichte an der Universität Bonn, bis ihn seine Konversion zum katholischen Glauben 1840 zwang, die Lehrtätigkeit aufzugeben und eine Anstellung beim nassauischen Staat zu suchen, den er 1844–47 als Gesandter am niederländischen und belgischen Hof vertrat.

In Wiesbaden begann mit der Revolution 1848 die große Zeit seines politischen Wirkens. Als Ratgeber Herzog Adolphs zu Nassau, Sondergesandter an die deutschen Höfe zur Lösung der deutschen Frage, Mitglied des Siebzehner-Ausschusses, des Frankfurter Vorparlaments und der Nationalversammlung, Vizepräsident des Verfassungsausschusses, Unterstaatssekretär im Reichsministerium des Äußeren, Sonderkommissar für Schleswig-Holstein und schließlich Angehöriger der Gothaer Versammlung und des Erfurter Unionsparlaments hat er die Höhen und Tiefen der revolutionären Bewegung an führender Stelle gestaltend miterlebt. Nachdem er 1854 aus dem nassauischen Staatsdienst hatte ausscheiden müssen, ging er nach einem kurzen Zwischenaufenthalt auf dem Familiengut Hornau nach Wien, wo er bis 1874 als Hof- und Ministerialrat und Leiter der handelspolitischen Abteilung im Ministerium des Äußeren tätig war.

Literatur

Pastor, Ludwig von: Leben des Freiherrn Max von Gagern 1810–1889. Ein Beitrag zur politischen und kirchlichen Geschichte des 19. Jahrhunderts, Kempten, München 1912.