Forsthaus Dambachtal
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Das Forsthaus Dambachtal am Tränkweg wurde 1895/96 nach Plänen von Stadtbaumeister Felix Genzmer gebaut und war das zweite Forsthaus, das im städtischen Auftrag entstand. 1893/94 wurde nahe der Fasanerie eine Unterkunft für zwei neu eingestellte städtische Förster errichtet. Dass das Forsthaus Dambachtal aufwendiger gestaltet wurde, war dem exponierten Standort unweit einer gerade entstehenden Villenkolonie geschuldet. Das Forsthaus sollte nicht nur als Wohnsitz dienen, sondern war auch als repräsentatives Gebäude im idyllischen Dambachtal gedacht.
Der unregelmäßige Grundriss des Hauses bedingt eine ausgesprochen spannungsreiche Gliederung des Baukörpers mit einer vielgestaltigen Dachlandschaft. Das Malerische des Äußeren beruht vorrangig auf Gestaltungselementen, die Genzmer der deutschen Renaissance entlehnte, so z. B. die ehemals farbig abgesetzten Fächerrosetten auf den Blockstreben des Dachgeschosses. Über einem niedrigen Sockel aus grauem Sonnenberger Bruchstein erhebt sich ein Ziegelmauerwerk, das ursprünglich mit einem rauen, grau-grünlichen Spritzbewurf verputzt war, der das Haus optisch hervorragend in die Umgebung einpasste.
Heute hat es einen glatten weiß-gelblichen Putz. Harmonisch wirkt das Zusammenspiel von Massiv- und Fachwerkbauweise. Das abgewalmte Hauptdach war einst mit glasierten, farbigen Ziegeln gedeckt, die vom First abwärts führend Muster bildeten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dach zerstört. Als verloren gilt auch die Einfriedung des Grundstücks: ein rustikaler, aus starken Ästen in dekorativen Mustern zusammengefügter Zaun.
Literatur
Schabe, Peter: Felix Genzmer – Architekt des Späthistorismus in Wiesbaden. Frühe Schaffensjahre 1881–1903. Wiesbaden 1997 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 62) [S. 72 ff.].