Eibach, Ludwig Wilhelm
Eibach, Ludwig Wilhelm
Evangelischer Pfarrer
geboren: 23.12.1810 in Dietz
gestorben: 06.11.1868 in Wiesbaden
Artikel
Eibach studierte in Bonn evangelische Theologie und wurde 1830 in das Predigerseminar in Herborn aufgenommen. Nach Ablegung des theologischen Examens 1831 unterrichtete er an der Lateinschule seines Vaters in Diez, ehe er 1835 Pfarrer in Erbach/Rheingau wurde. 1838 wurde er nach Wehrheim versetzt, 1839 wurde er zweiter Pfarrer in Idstein.
Seit 1844 war er Pfarrer in Wiesbaden, 1851–56 auch Schulinspektor. 1856 wurde er Dekan, 1860 Kirchenrat und 1868 Konsistorialrat im 1867 neu errichteten Königlichen Konsistorium für den (preußischen) Regierungsbezirk Wiesbaden ohne Frankfurt am Main. Theologisch den »Positiven« (Rechten) zugehörig, hatte er sich mit der von Johannes Ronge (1813–1887) auch in Wiesbaden angeregten freidenkerischen Bewegung und mit altlutherischen Strömungen, die auf Kaplan Friedrich August Brunn (1819–1895) in Steeden/Lahn zurückgingen, auseinanderzusetzen. Eibach war der Äußeren und v. a. der Inneren Mission verbunden. 1851 wurde er Vorsitzender des 1850 in Kirberg gegründeten »Vereins für die ev. Kirche im Herzogtum Nassau«. 1853 gründete er das Rettungshaus in Wiesbaden; 1857 war er an der Gründung des Paulinenstiftes in Wiesbaden beteiligt. Auch das Versorgungshaus für alte Leute und die Blindenanstalt standen anfangs unter Eibachs Obhut. 1859 gehörte er zu den Gründern des »Missionsvereins für die Ev. Kirche in Nassau«. Nach der Annexion Nassaus 1866 versuchte Eibach, das Erbe der Nassauischen Kirche zu bewahren. Die Fertigstellung der von ihm entworfenen Kirchen- und Synodalordnung (1877) erlebte er nicht mehr.
Literatur
Kortheuer, August: Ludwig Wilhelm Eibach: In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung 4, 1953 [S. 101–111].
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 165].