Ehrenmal 1870/71 (Alter Friedhof)
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Das ca. zehn Meter hohe Denkmal auf dem Alten Friedhof zeigt einen Obelisken mit Bekrönung, der auf einem hohen Sockel mit Postament steht; es wurde von dem Wiesbadener Architekten Christian Dähne entworfen und am 18.10.1874 enthüllt.
Für den 1,50 m hohen Sockel wurden Felssteine aus Elsass-Lothringen, dem damals wiedergewonnenen »Reichsland«, verwendet. Die säulenartig ausgebildeten Ecken des Postaments aus bayerischem Granit sind mit Eichenlaubgirlanden, die das Eiserne Kreuz umrahmen, geschmückt. Die Ecken des Postaments werden von vier Reichsadlern bekrönt. In den rechteckigen Feldern dazwischen sind die Namen der Orte zu lesen, in denen die deutschen Armeen 1870/71 siegreich waren: »WÖRTH, METZ, SEDAN, PARIS«. An den vier Seiten des Obelisken erinnern Bronzeplatten an die 110 gefallenen Offiziere und Mannschaften der Stadt Wiesbaden. Den Abschluss des mit Blattwerk und Tierköpfen verzierten, vorkragenden Gesimses bildet eine Halbkugel mit der lebensgroßen Statue der Viktoria. Sie hält in ihrer Rechten einen Lorbeerkranz und in der Linken eine Siegespalme. Die 80 Gräber mit Gedenksteinen, die ursprünglich in Halbkreisform um das Ehrenmal angelegt waren, wurden eingeebnet. Die Figur der Viktoria sowie die vier bronzenen Adler stammen von dem Bildhauer Hermann Schies. Alle Bronzearbeiten für das Ehrenmal wurden in einer Berliner Gießerei angefertigt.
Heute ist das Denkmal in einem stark beschädigten Zustand; die Bronzeadler sowie drei Gedenktafeln fehlen.
Literatur
Buschmann, Hans-Georg: Der Nordfriedhof von Wiesbaden und seine Vorgänger. Geschichte, Begräbnissitten und -riten, Grabmäler. Wiesbadener Stadt- und hessische Landesgeschichte, Frankfurt am Main [u.a.] 1991.