Eagle Club
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Bald nach dem Einmarsch im März 1945 eröffneten die Amerikaner im beschlagnahmten Wiesbadener Kurhaus den »Red Cross Eagle Club« für amerikanische Offiziere. Im Eagle Club fanden musikalische und kabarettistische Darbietungen statt, hier bestand Gelegenheit in einem Fitness-Raum Gewichte zu stemmen und zu boxen. Es gab ein Kino und weitere Angebote wie Ping-Pong- oder Schachturniere, französische und deutsche Sprachkurse, Tanz- und Klavierstunden, Bridgekurse, Boogie-Woogie-Turniere und vieles mehr. Viele amerikanische Stars und Sternchen, darunter die Schauspielerinnen und Tänzerinnen Paulette Goddard, Lana Turner, Martha Raye, Zsa Zsa Gabor, Rita Hayworth, aber auch Frank Sinatra traten auf. Jazz- und Swing-Abende, Varieté-Nummern, Auftritte von Komikern, Ringwettkämpfe und »Horse Shows« wurden geboten. Eher zur ernsteren Unterhaltung zählten Benefizkonzerte mit Walter Gieseking und Auftritte des Wiesbadener Männerchors mit deutschen Volksliedern. Auch Hazi Osterwald und sein Quartett gastierten in Wiesbaden.
Seit März 1947 durften deutsche Frauen zu besonderen Veranstaltungen mitgebracht werden. Eine weitere Erleichterung trat zwei Monate später ein. Nun konnten alle Deutschen in Begleitung von Amerikanern die Dienstagskonzerte im Eagle Club besuchen. Das Amerikanische Rote Kreuz trat im September 1947 die Organisation des Clubs an den Special Service ab. Nach der Unterzeichnung eines Vertrages über die Mitnutzung des Kurhauses durch die Deutschen zog der Eagle Club in die Villa Söhnlein-Pabst um, wo am 25.10.1954 die Wiedereröffnung gefeiert wurde.
Literatur
Müller, Helmut (Hrsg.): »Wunderland«. Die Amerikaner in Wiesbaden., Frankfurt am Main 2013.