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Drigalski, Karl Rudolf Arnold Arthur Wilhelm von

Drigalski, Karl Rudolf Arnold Arthur Wilhelm von 

Bakteriologe, Hygieniker

geboren: 21.06.1871 in Dresden

gestorben: 12.05.1950 in Wiesbaden


Artikel

Nach dem Medizinstudium an der militärischen Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin 1895–1907 diente Drigalski als Sanitätsoffizier zunächst an der Charité und danach bei einem der in Berlin stationierten Garderegimenter. Hier erwarb er große Erfahrung in der Bekämpfung von Typhusinfektionen, mit denen er sich im Laufe seiner medizinischen Studien intensiv beschäftigte.

Der maßgebliche Erfolg seiner Forschungsarbeit war die Entwicklung der sogenannten Drigalski-Platte, mit der der Nachweis erbracht wurde, dass Typhusbazillen auch nach der Genesung ihres Trägers von der Krankheit weiter existierten.

1906 habilitierte er und wurde zum Privatdozenten an der TH Hannover ernannt. Zwei Jahre später ließ sich Drigalski als Stadtarzt in Halle nieder und erhielt zur gleichen Zeit eine Honorarprofessur der dortigen Universität. 1913 wurde er zum ordentlichen Professor für Hygiene der Universität Halle berufen.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges diente Drigalski als Sanitätsoffizier an der Westfront und war für die medizinische Hygiene der Feldlazarette und für die Seucheneindämmung verantwortlich. Nach Kriegsende kehrte er nach Halle zurück, wechselte aber Mitte der 1920er-Jahre, zum Ministerialrat ernannt, nach Berlin, wo er als Leiter des Ressorts für öffentliche Gesundheit fungierte. Zudem übernahm er in dieser Zeit die Herausgeberschaft der »Deutschen Zeitschrift für öffentliche Gesundheitspflege«.

Kurz nach seiner Pensionierung 1942 siedelte Drigalski von Berlin nach Wiesbaden über, in die Heimatstadt seiner Ehefrau, der Schriftstellerin Liesbet Dill. Der Mangel an medizinischem Fachpersonal sowie der Wiederaufbau des öffentlichen Gesundheitswesens führten zu seinem Eintritt in das Innenministerium des neu gegründeten Landes Hessen.1946–48 leitete er als Ministerialrat die Abteilung für öffentliche Gesundheit und stand zudem als Geschäftsführer dem Deutschen Verein für öffentliche Gesundheitspflege und -politik vor.

Literatur

Killy, Walter (Hrsg.): Deutsche Gelehrten Biographie, Bd. 2., 1995 [S. 133].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 149].