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Diest, Gustav von

Diest, Gustav von

Regierungspräsident

geboren: 16.08.1826 in Posen

gestorben: 27.02.1911 in Merseburg


Artikel

Der Jurist amtierte seit 1866 als Zivilkommissar in Ländern, die wie das Herzogtum Nassau im Deutschen Krieg 1866 gegen Preußen verloren hatten. 1867–69 stand er dem Regierungsbezirk Wiesbaden als Regierungspräsident vor. Schon zwei Jahre später musste er seinen Posten an Botho Wend August Graf zu Eulenburg abtreten, da er sich mit Bismarck überworfen hatte.

Diest gehörte seit 1867 als Vertreter der Konservativen Partei dem Norddeutschen Reichstag an. Dort vertrat er zunächst den 3. Nassauischen Wahlkreis (später Wahlkreis 3, Regierungsbezirk Wiesbaden), dann den Landkreis Danzig. Nach der Reichsgründung 1871 war er bis 1873 Abgeordneter im Deutschen Reichstag und gehörte ab 1894 dem Preußischen Herrenhaus (Erste Kammer des Parlaments) an.

Auf seine Anregung hin wurde 1883 der Verein für die Provinz Sachsen zur Beschäftigung brotloser Arbeiter gegründet, der im Ort Seyda zwischen Jüterbog und Wittenberg, im heutigen Sachsen-Anhalt, eine »Arbeiterkolonie« ins Leben rief. Diese noch bestehende soziale Einrichtung kümmert sich heute um Menschen mit geistiger Behinderung.

Diest wurde vom preußischen König 1883 mit dem »Stern zum Kronenorden II. Klasse« ausgezeichnet.

Literatur

Anderhub, Regierungsbezirk Wiesbaden; Acta Borussica. 1. Reihe. Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, hier: Bd. 6/I-6/II (1867–1878) und Bd. 7 (1879–1890).

Hirth, Georg: Hirth’s Parlaments-Almanach, Bd. 6–9, Berlin 1867–1871.