Demmin, August Friedrich
Demmin, August Friedrich
Sammler, Kulturhistoriker
geboren: 01.04.1817 in Berlin
gestorben: 17.06.1898 in Wiesbaden
Artikel
Demmin war in Paris als Kaufmann tätig. Auf ausgedehnten Reisen durch Europa und Asien trug er zahlreiche Kunstgegenstände zusammen. Seit 1872 lebte er in Wiesbaden, war Mitglied mehrerer Kunstakademien und verfasste u. a. Beiträge für verschiedene Kunstzeitschriften. Sein besonderes Interesse galt der Keramik des Nassauer Kannebecker Landes sowie der Waffenkunde. Zu erwähnen ist hier v. a. sein »Guide des amateurs d’armes et d’armures« von 1869, der ins Deutsche übersetzt und zu einem Standardwerk wurde, sowie seine »Encyclopédie des beaux arts plastiques« (1872). Zudem verfasste Demmin literarische Werke wie Bühnenstücke und Romane. Seine umfangreiche Sammlung kunstgewerblicher Gegenstände sowie der bildenden Kunst schenkte er dem Museum Wiesbaden.
Laut Testament wurden sein Haus und Grundstück in der Kapellenstraße in Wiesbaden dem Deutschen Schriftstellerverband vermacht. Der dortige »Demmins-Hort« sollte Mitgliedern des Verbandes als Erholungsort dienen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Haus zunächst besetzt und diente anschließend von 1921–33 wieder als Erholungsheim. Schließlich wurde der Verband aufgelöst und Haus und Park verkauft; sie gingen in Privatbesitz über. Nach Demmin ist eine Straße in Wiesbaden benannt.
Literatur
Baumgart-Buttersack, Gretel: August Demmin (1817–1898). In: WL 3/1987 [S. 30 f.].
Deutsche biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg.: Killy, Walther/Vierhaus, Rudolf, 2. überarb. und erw. Aufl., München 2006 [S.483].
Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 568].
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 126].
Reitzenstein, Albrecht von: NDB, Bd. 3, 1971 [S. 592].