Bunsen, Carl von

Bunsen, der einem preußischen Adelsgeschlecht entstammte, studierte Jura in Berlin und trat 1848 in die Dienste der preußischen Gesandtschaft in London. 1850 der Gesandtschaft in Konstantinopel attachiert, wurde er 1853 nach Turin versetzt.

Sein Interesse galt der kulturellen und politischen Entwicklung Italiens. Es entstand eine enge Verbindung zu Camillo Cavour, dem Begründer der italienischen Einigung und Repräsentanten des Risorgimento. Mit der Verlegung der damaligen Hauptstadt von Turin nach Florenz wurden Bunsen zeitweise die Amtsgeschäfte der Gesandtschaft übertragen. 1869 versetzte man ihn nach Den Haag und 1873 in den Ruhestand, den er in Biebrich verbrachte.

Auf dem Friedhof Biebrich wurde er beigesetzt. Sein Grabmal erinnert an einen italienischen Sarg und ist mit einem Waldenser Kreuz verziert. Bunsen war einst ehrenamtlicher Kirchenrat der Waldenser Gemeinden in Florenz. Rechnet man das Gewicht des Denkmals in Pfund, ergibt sich das Todesjahr Bunsens.

Bunsen von, Mary: An drei Gesandtschaften. Erinnerungen einer Diplomatenfrau, London o. J.

Glöckler, Peter-Michael: Der historische Friedhof Wiesbaden-Biebrich und seine Vorgänger. Wiesbaden1999.

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Bunsen, Carl von".