Brenner, Eduard

Brenner studierte in Freiburg, Marburg und Heidelberg neuere Philologie und Chemie. Nach mehreren Aufenthalten in England promovierte er 1907 und übernahm eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Historischen Museum in Frankfurt am Main. Von Sommer 1908 bis Herbst 1909 war er Mitarbeiter am Museum Nassauischer Altertümer in Wiesbaden und darauf folgend bis Sommer 1911 am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.

Am 01.09.1911 trat er die Direktorenstelle des Museums Nassauischer Altertümer an, das sich zu diesem Zeitpunkt noch im Erbprinzenpalais befand. Seine Hauptaufgabe bestand in der Planung des bevorstehenden Umzugs der Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA) in den 1913 begonnenen Neubau. Brenners Anliegen war, die Sammlung zum Zentrum für die historische und landeskundliche Bodenforschung und zum Sammelbecken der erhaltenen Dokumente der Vergangenheit von der Urzeit bis in die jüngste Vergangenheit zu machen.

Es gelang ihm, die SNA trotz beschränkter Mittel und knappem Personal durch Neuerwerbungen und die Durchführung archäologischer Bodenforschungen erheblich zu erweitern und in weiten Kreisen das Interesse für das Altertumsmuseum und seine Sammlung zu wecken.

Brenners fruchtbare Arbeit wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jäh unterbrochen. Die Eröffnung der SNA im neuen Museum Wiesbaden am 15.07.1920 erlebte er nicht mehr. Als Leutnant der Landwehr wurde er bei Kriegsbeginn eingezogen und fiel zu Beginn der Osterschlacht in den Karpaten, südlich des Duklapasses, als Kompanieführer. Hier wurde er auch beerdigt.

Brenner, Eduard (Hrsg.): Der altenglische Junius- Psalter. Die Interlinear-Glosse der Handschrift Junius 27 der Bodleiana zu Oxford. Anglistische Forschungen, hrsg. von Johannes Hoops, H. 23, Heidelberg 1909.

Ritterling, Eduard: Eduard Brenner †. In: Nassauische Heimatblätter, 19. Jg. 1915, Wiesbaden 1915 [S. 50 ff.].

Hoff, Mareike: Museum Wiesbaden. Teilbestand Sammlung Nassauischer Altertümer. Repertorien des Hessischen Hauptstaatsarchivs, Bestand 818, Wiesbaden 2006 [S. V–XIV].