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Andreasmarkt

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Der Andreasmarkt gilt als ältester Markt in Wiesbaden und ist seit 1350 bezeugt. 1547 wurden die alten Privilegien der Stadt und damit das Recht erneuert, zwei Wochenmärkte und vier Jahrmärkte abzuhalten. Am 29.07.1567 bestätigte Kaiser Maximilian II. diese Privilegien. Von den Jahrmärkten, die zu Jubilate, Johanni, Michaeli und Andreas stattfanden, konnte sich nur der letztgenannte durch die Jahrhunderte halten. Seinen Namen verdankt er dem Tag des Apostels Andreas am 30. November.

Im Mittelalter fand er auf und um den Marktplatz statt, wechselte dann aber 1567 zur Gegend um den Uhrturm. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden die Jahrmärkte als Kram-, Vieh- und Warenmärkte überflüssig und entwickelten sich mehr und mehr zu Vergnügungsveranstaltungen. Für den Andreasmarkt begann mit dem Wandel zum Unterhaltungsmarkt ein ständiger Standortwechsel. 1850 wurde er in die Neu- und Kirchgasse, 1866 in die Luisen- und Friedrichstraße sowie 1882 in die Rheinstraße verlegt, bevor er 1899 in das Westend umzog. Doch auch dort wechselte mehrmals der Veranstaltungsort, bevor der Andreasmarkt 1910 erstmals auf dem Elsässer Platz stattfand.

Traditionell begann der Andreasmarkt am Donnerstag nach dem Andreastag und dauerte volle fünf Tage bis zum Montag. Seit die Schausteller 2006 den Wunsch nach einer Terminänderung durchsetzten, wird der Andreasmarkt bereits im Oktober abgehalten.

Seit 2010 findet die Traditionsveranstaltung auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung unter Federführung der Gibber Kerbegesellschaft als »Biebricher Herbst- und Andreasmarkt« auf den Gibber Bleichwiesen statt.

Plakat für den Andreasmarkt, 1954 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, PLA-16
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