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Oraniendenkmal

Das „Oraniendenkmal“ auf dem Luisenplatz erinnert an das 1. Nassauische Artillerie-Regiment Nr. 27 Oranien und wurde 1934 enthüllt.

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Das Regiment wurde 1866 unter der Bezeichnung ,,Hessisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 11’’ aus der ehemaligen nassauischen ,,Artillerie-Abteilung’’ und verschiedenen Batterien aus Kurhessen und Preußen neu formiert. 1874 wurde der Name geändert in ,,Nassauisches Artillerie-Regiment Nr. 27’’, 1902 kam die Bezeichnung ,,Oranien’’ hinzu. Garnisonen waren Wiesbaden, Kastel, Mainz und Frankfurt. In Wiesbaden waren zunächst vier, später fünf Batterien in der Artilleriekaserne Rheinstraße/Ecke Kirchgasse, dann in der 1908 bis 1911 an der Schiersteiner Straße/Westerwaldstraße erbauten Gersdorff-Kaserne untergebracht.

Die Planungen und Spendensammlungen für die Errichtung eines Denkmals gehen auf das Jahr 1926 zurück. Bis Ende 1925 war Wiesbaden von französischen Truppen besetzt gewesen, gegen die das Regiment von 1914 bis 1918 gekämpft hatte. Gespendet wurde hauptsächlich auf Versammlungen von Veteranen, die den Ersten Weltkrieg als Angehörige des Regiments mitgemacht hatten. Nachdem Ausschreibungen kein brauchbares Ergebnis gebracht hatten, wurde der renommierte Berliner Bildhauer Prof. Dr. Paul Scheurich mit der Planung beauftragt. Er schuf 1933/34 auf einem Sockel aus Main-Sandstein die Bronzeplastik des hoch aufsteigenden Pferdes. Diese Körperhaltung des kräftigen Tieres sollte ein Gleichnis für das wieder erwachende Nationalgefühl darstellen und gleichzeitig an das Pferd als treuen Kameraden des Artilleristen erinnern.

Die Inschriften auf dem Sockel verweisen auf die Gefechte und Schlachten, die das Regiment und Tochterregimenter, die aus ihm hervorgegangen sind, während des Ersten Weltkrieges bestanden haben. Der Einsätze der nassauischen Vorläufer des Regiments, die 1848/49 in Baden und Schleswig-Holstein sowie 1866 gegen Preußen gekämpft hatten, ist ebenso wenig gedacht, wie der Einsätze während des Krieges von 1870/71 in Frankreich.

Die Stirnseite des Sockels ziert ein artilleristisches Emblem; hier wurde 1989 eine Tafel zum Gedenken an den Widerstandskämpfer Hermann Kaiser angebracht, der einer der eifrigsten Initiatoren des Denkmals war und am 21. Oktober 1934 die Rede anlässlich der Enthüllung hielt. Die Steinmetzarbeiten führte Wilhelm Möbus aus Zollhaus aus, die Maurerarbeiten erledigten die Wiesbadener Firmen Karl Spitz und Peter Ochs. Der Standort Luisenpatz war nicht unumstritten, schließlich willigten die Stadtverordneten aber ein und sorgten auch für einen Zuschuss zu den Herstellungskosten.

Literatur