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Filmfeste

Jährlich ist Wiesbaden Schauplatz zahlreicher interessanter Filmfestivals, die weit über die Stadtgrenzen hinaus große Beachtung finden.

Details

Wiesbaden hat eine Reihe von Filmfesten und Filmfestivals zu bieten, die überregionale Strahlkraft haben und zum Teil von nationaler oder internationaler Bedeutung sind.

Homonale - schwullesbisches Filmfest

Gemeinsam mit dem Kulturamt veranstaltete der Verein Come out e.V. 2001 erstmals ein schwul-lesbisches Filmfest in der Caligari FilmBühne. Die "Homonale" findet jedes Jahr an einem Wochenende im Januar statt. Auf dem Programm stehen aktuelle und historische Filme rund um das Thema Homosexualität, z.B. "Vier Minuten" mit Hannah Herzsprung und Monika Bleibtreu, "Mama Mia!" in der Karaoke-Version zum Mitsingen oder der Teddy-Award-Preisträger der Berlinale 2010 "The Kids Are All Right". Am Sonntagvormittag gibt es traditionell eine Film & Frühstück-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Kinofestival e.V.

Deutsches FernsehKrimi-Festival

Das erste Deutsche FernsehKrimi-Festival fand vom 10. bis 12. März 2005 in der Caligari FilmBühne statt. Veranstalter sind das Kulturamt Wiesbaden und das Medienzentrum Wiesbaden e.V. Mit der Festivalleitung wurde Bettina Buchler beauftragt. Neun aktuelle Fernsehkrimis hatte die Jury zu bewerten, um erstmalig den “Deutschen FernsehKrimi-Preis” zu vergeben. Mitglieder der Jury des ersten Festivals waren: Rosemarie Fendel († Schauspielerin), Doris Gercke (Schriftstellerin), Martin Kinkel (Regisseur), Prof. Dr. Thomas Koebner (Filmwissenschaftler) und Helmut Schimanski (ehemaliger ZDF-Redakteur). Da Film- und Fernsehproduktionen immer Teamarbeit sind, sollten alle am Preisträgerfilm Beteiligten belohnt werden. Der Hauptpreis besteht daher nicht nur aus einer Trophäe, sondern auch aus einem Depot von 1.000 Litern Wiesbadener Weins. Das erste Filmteam, das sich über diesen Preis freuen durfte, war das Team von “Tatort – Herzversagen” von Stephan Falk (Buch) und Thomas Freundner (Buch und Regie), produziert vom Hessischen Rundfunk. Neben dem Hauptpreis werden jährlich zwei Sonderpreise für herausragende Leistungen an Schauspieler, Regisseure, Kameraleute oder Autoren vergeben. Den Publikumspreis erhält ein von einer Leserjury des Wiesbadener Kuriers gewählter Fernsehkrimi.

Tradition hat inzwischen die lange FernsehKrimi-Nacht von Freitagabend bis Samstagmorgen, in der alle Wettbewerbsfilme hintereinander noch einmal gezeigt werden. Ergänzend zum Wettbewerb wird jährlich ein Symposium für Fachbesucher und Interessierte angeboten. Erstmals wurde 2007 auch der Mittwoch zum Krimi-Tag, das Festival wuchs damit von drei Tage auf vier Tage an. Ein besonderes Highlight war die außerhalb des Wettbewerbs laufende Eröffnungspremiere „Tatort – Unter uns“, zu der die Erfolgsregisseurin Margarethe von Trotta eigens anreiste. Das FernsehKrimi-Festival findet seitdem jedes Jahr Anfang März von Mittwoch bis Samstag statt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit beim Publikum und bei den Vertretern der Fernsehbranche.

2010 übernahmen die Filmwissenschaftlerinnen Christine Kopf und Barbara Dierksen die Leitung des Festivals. Zu dieser Ausgabe des FernsehKrimi-Festivals reisten fast alle Regisseurinnen und Regisseure der zehn Wettbewerbsfilme an, darunter Max Färberböck, Christiane Balthasar und Florian Kern. Andrea Sawatzki, Matthias Schweighöfer und viele andere zählten zu den Ehrengästen des FernsehKrimi-Festivals 2010. Der Deutsche FernsehKrimi-Preis 2011 ging an “Tatort - Nie wieder frei sein” (Bayrischer Rundfunk) von Christian Zübert (Regie) und Dinah Marthe Golch (Buch). Die Sonderpreise wurden verliehen an Lisa Wagner für die schauspielerische Leistung in “Tatort - Nie wieder frei sein” und an Lars Becker für die Regie von “Amigo - Bei Ankunft Tod” (ZDF). Mit dem Publikumspreis wurde “Das letzte Schweigen” (ZDF/arte) von Baran bo Odar (Buch und Regie) nach dem Roman “Das Schweigen” von Jan Costin Wagner ausgezeichnet. Ulrich Tukur reiste zur Vorführung von “Tatort - Wie einst Lilly” an. Bei der von Maren Kroymann moderierten Preisverleihung hatte er mit seinen “Rhythmus Boys” einen bezaubernden und unvergesslichen Auftritt mit Evergreens aus den 1920er-und 1930er-Jahren.

Der Hauptpreisträger des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2013 war die WDR-Produktion "Mord in Eberswalde" von Stephan Wagner (Regie). Sonderpreise gingen an Alexander Adolph für das Drehbuch zu "Tatort – Der tiefe Schlaf" (BR) und Isabel Kleefeld für die herausragende Regiearbeit bei "Im Netz" (WDR). "Bella Block – Unter den Linden" (ZDF) von Katrin Bühlig (Buch) und Martin Enlen (Regie) wurde mit dem Publikumspreis 2013 ausgezeichnet.

Nach diversen personellen Veränderungen findet das diesjährige FernsehKrimi-Festival erstmals unter der Leitung von Cathrin Ehrlich in der Zeit vom 11. bis 16. März 2014 statt. Ulrich Tukur hat in diesem Jahr die Schirmherrschaft für das Festival übernommen.

goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films

Seit 2001 veranstaltet das Deutsche Filminstitut – DIF e.V. jährlich im April das goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in mehreren Spielstätten in Wiesbaden.

Werkstatt der Jungen Filmszene

Die Werkstatt der Jungen Filmszene ist eines der wichtigsten Festivals für junge Filmemacherinnen und Filmemacher in Deutschland. Die Altersspanne der Teilnehmenden reicht von 14 bis 26 Jahre, das Spektrum beginnt bei ersten Schülerfilmen und endet mit Arbeiten auf Filmhochschul-Niveau. Bereits seit Mitte der 1960er-Jahre veranstaltet der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) die Werkstatt, seit 1985 ist das Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod Veranstaltungsort – mit einem Ausflug in die Wiesbadener City, wo am Samstagabend ein Filmprogramm in der Caligari FilmBühne, einem der schönsten Kinos in Deutschland, gezeigt wird.

Rund 140 Personen nehmen jedes Jahr an der Werkstatt der Jungen Filmszene teil, rund 70 Filme werden von Freitagabend bis Pfingstmontag gezeigt und diskutiert. Für viele Filmemacherinnen und Filmemacher ist die Präsentation auf der Werkstatt ihre erste Vorführung vor größerem Publikum; der kollegiale Fachaustausch während der dreitägigen Veranstaltung gibt ihnen wichtige Feedbacks und motiviert zu weiterer Kreativität. Die Filmvorführungen werden ergänzt durch professionelle Kurzworkshops zu unterschiedlichen Themen der Filmgestaltung. Die Werkstatt der Jungen Filmszene bietet jungen Filmemacherinnen und Filmemachern ein Sprungbrett, das viele auf den Weg in einen Medienberuf führt. Damit leistet die Werkstatt eine einmalige Form der Nachwuchsförderung. Zudem ist die Veranstaltung eingebettet in die Junge Filmszene im BJF, einem Kommunikations- und Informationsnetzwerk, das den Filmnachwuchs in vielfältiger Weise und kontinuierlich auch außerhalb der Veranstaltungen unterstützt.

Open-Air-Filmfest

Jedes Jahr im Juli/August gibt es an vier Wochenenden Open-Air-Kino bei freiem Eintritt in den Reisinger- und Herbert-Anlagen vor dem Wiesbadener Hauptbahnhof. Veranstalter des Kinovergnügens unter dem Sternenhimmel ist seit 1998 der Verein „Die Bilderwerfer e.V.“. Das beliebte Freiluftkino auf der grünen Wiese zeigt jeweils donnerstags bis samstags ausgewählte Kult- und Arthouse-Filme. Im Vorprogramm werden Kurzfilme präsentiert. Das gastronomische Angebot rundet das Programm mit Speisen und Getränken ab. Die Filmfest-Besucher machen es sich auf mitgebrachten Decken und Campingstühlen bequem, viele bringen auch Picknickkörbe mit. An schönen Sommerabenden treffen sich bis zu 4.000 Filmfans auf der Wiese. Vorläufer des heutigen Open-Air-Filmfestes waren die “Wiesbadener Filmnächte”, die von 1986 bis 1997 von der gleichnamigen Initiative veranstaltet wurden.

Atlantis Natur- und Umweltfilmfest

Die Erstausgabe dieses Filmfestes fand im Oktober 2007 in der Caligari FilmBühne statt. Veranstalter ist das Kulturamt Wiesbaden, die Festivalleitung übernahm der Filmwissenschaftler Uwe Stellberger. Gezeigt wurden herausragende aktuelle Dokumentarfilme sowie Klassiker der Genres Naturfilm und Umweltfilm. Das Programm sollte jung und Alt gleichermaßen ansprechen und der Kinder- und Familienfilm bildete daher von Anfang an einen eigenen Schwerpunkt.

2008 wurde Atlantis um einen Wettbewerb mit zwei Preisen erweitert. Die ersten Preisträger waren “Menschen, Träume, Taten” von Andreas Stiglmayr und “Räumkommando Riesenratte” von Herbert Ostwald. Seit 2010 fand das Atlantis-Filmfest jährlich Ende September statt. Der Atlantis-Jury 2010 gehörten an: Peter Schamoni (Regisseur, Produzent), Bettina Buchler (Direktorin der Deutschen Film- und Medienbewertung, FBW), Erica von Moeller (Regisseurin, Autorin), Martin Gessner (Produzent) und Hannes Karnick (Autor, Regisseur, Produzent). Unter den Wettbewerbsbeiträgen des Atlantis-Jahrgangs 2010 wählte die Jury folgende Filme aus: Mit dem 1. Preis wurde ”Yellow Cake - Die Lüge von der sauberen Energie” von Joachim Tschirner ausgezeichnet, den 2. Preis erhielt Werner Boote für “Plastic Planet” und der 3. Preis ging zu gleichen Teilen an “Die Nomaden von Kirgisistan” von Wolfgang Mertin und an “Der Schatz vom Kiwusee” von Christoph Würzburger. Wie vor Jahrtausenden das sagenhafte Inselreich Atlantis musste auch das „Atlantis Natur- und Umweltfilmfest“ schließlich untergehen und so fand 2011 die letzte Ausgabe des beliebten und erfolgreichen Festivals statt.

Internationales Trickfilmwochenende

Das Internationale Trickfilmwochenende findet seit 1999 jährlich in der zweiten Hälfte des Monats Oktober im Rahmen der Veranstaltungsreihe Filme im Schloss statt.

exground filmfest

Das exground filmfest wird seit 1990 jährlich im November vom Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. in mehreren Spielstätten in Wiesbaden veranstaltet.

Verweise

Jährlich im Januar findet die Homonale in Wiesbaden statt. Come out e.V.
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