Filme im Schloss
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Die erste öffentliche Filmveranstaltung im Schloss Biebrich am Rhein fand auf Initiative des Filmemachers und Kritikers Joachim Kreck am 24. Februar 1984 im neuen Vorführsaal der staatlichen Filmbewertungsstelle Wiesbaden, seit 2009 Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), im wieder aufgebauten Ostflügel statt. Sie war – unter dem Motto „Made in Wiesbaden“ – dem einheimischen Kurzfilm gewidmet, mit Beiträgen unter anderen von fünf Wiesbadener Bundesfilmpreisträgern. Die Veranstaltung war der Ausgangspunkt der erfolgreichen „Filme-im-Schloss“-Reihe unter der Trägerschaft des Kulturamts und der Programmleitung von Kreck, der in Wiesbaden bereits zahlreiche Filmwochen und andere Film-Events (Festivals) organisiert hatte. 1999 wurde die Trägerschaft von den drei Organisatoren (neben Kreck die Dramaturgin Detelina Grigorova-Kreck und Michael Fechner) unter dem Namen „Freunde der Filme im Schloss“ weitergeführt, unterstützt vom Kulturamt.
Die Veranstaltung hat sich im Laufe der Jahre zu einer wichtigen kulturellen Einrichtung in Wiesbaden entwickelt, mit exklusiven Programmen und in- und ausländischen Gästen, die ihre Filme persönlich vorstellen. Gezeigt werden alle Genres: Spiel-, Dokumentar-, Experimental- und Trickfilme, jeweils in der unverfälschten Originalversion. Der Schwerpunkt liegt auf bemerkenswerten Filmen, die kaum in den regulären Kinos gezeigt werden. Häufig laufen sie im Rahmen von Reihen (Verkannte Filme; Kultfilme; Clint Eastwood; Alfred Hitchcock; Blake Edwards; Regisseurinnen; Klassische Hollywoodmusicals etc.).
Teil der „Filme im Schloss“ ist das von der Presse als „in ihrer Art einmalige Veranstaltung“ (FAZ) apostrophierte „Internationale Trickfilm-Wochenende Wiesbaden“, das seit 1999 jährlich in der zweiten Oktoberhälfte stattfindet. Es ist das neben Stuttgart einzige Filmfestival in Deutschland, das ausschließlich dem Trickfilm gewidmet ist. Das Festival präsentiert eine Auswahl der besten aktuellen Trickfilme aus aller Welt, Werkschauen und Retrospektiven. Alle Filme werden auf Einladung gezeigt, meistens als Rhein-Main-Premieren oder deutsche Erstaufführungen. Prominente Trickfilmer aus dem In- und Ausland geben sich hier ein Stelldichein. 2001 wurde der „Preis des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden“ etabliert, mit dem jährlich ein Trickfilmer, ein Studio oder eine Schule ausgezeichnet wird. Das Festival ist Mitglied im Verbund Filmfestivals Hessen. Es wird mit Zuschüssen des Kulturamts, der Hessischen Filmförderung und des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst unterstützt.
„Filme im Schloss“ wurde 2013 zum sechsten Mal und zum vierten Mal in Folge mit dem Hessischen Kinokulturpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2010 erhielt die Veranstaltungsreihe den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden.