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Escherich, Emilie

Schriftstellerin, Redakteurin

Emilie Escherich (Pseudonym L. Felshof)

geboren: 11. März 1856 in München
gestorben: 3. Februar 1935 in Erbach im Rheingau


Details

Maria Auguste Emilie Escherich war die Tochter des Generaldirektionsrats der Bayerischen Verkehrsanstalten Max Joseph Escherich (1797 – 1861) und von dessen Ehefrau Auguste Escherich, geborene Paur (1808 Bozen – 1889). Dies geht aus dem autobiographischen Text der Auguste Escherich hervor, den ihre Tochter Emilie 1930 unter dem Titel „An unserer Seite geht Erinnerung … Ein Familienbilderbuch aus zwei Jahrhunderten“ (Berlin) herausgegeben hat.

Über das Leben Emilie Escherichs, die ihren Vater bereits im Alter von fünf Jahren verlor, gibt es kaum Informationen. In jungen Jahren heiratete sie Heinrich Welzhofer, der, 1851 geboren, in Heidelberg verstarb. Das ist dem Eintrag in der Einwohnermeldekartei des Stadtarchivs Wiesbaden zu Mela Escherich, der gemeinsamen Tochter, zu entnehmen.

Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um den Historiker und Dramatiker Prof. Dr. phil. Heinrich Welzhofer, der 1851 in Donauwörth geboren wurde, spätestens von 1896 bis 1900 in der Philippsbergstraße 8 in Wiesbaden lebte und 1911 in Rohrbach (seit 1927 Heidelberg-Rohrbach) starb.

Nachweislich lebte Emilie Escherich seit 1902/1903 mit ihrer Tochter Mela in der Nikolasstraße 22 (der heutigen Bahnhofstraße). Ob die Ehe geschieden wurde, ist nicht mit Gewissheit zu sagen. Noch im Adressbuch des Jahres 1905/1906 ist von „Emilie Escherich-Welzhofer“ als Schriftstellerin und Professorengattin die Rede und in der Sterbeurkunde wird als Familienstand „verwitwet“ angegeben.

Bereits vor 1900 hatte Escherich einige Werke publiziert, darunter das Epos „Runkelstein“ (1881) und mehrere sich um München rankende Erzählungen. 1891, kurze Zeit nach dem Tod ihrer Mutter Auguste, veröffentlichte sie unter dem Pseudonym L. Felshof die Broschüre „Das Weib als Krankenpflegerin. Praktische Winke“ (Regensburg). Im Jahr 1900 erschien in Berlin das vorerst letzte Werk Escherichs, die „Lieder der Minnesänger“, die sie ins Hochdeutsche übertragen hatte.

Für Escherichs Wiesbadener Zeit ist eine Zusammenarbeit mit dem Volksbildungsverein Wiesbaden anzunehmen, für dessen Reihe der „Wiesbadener Volksbücher“ sie nachweislich zwei einleitende Texte schrieb. So im April 1901 zu Rudolf Greinz‘ (1866 – 1942) Erzählung „Das fünfte Rad am Wagen. Eine lustige Geschichte aus Tirol“ (1901, Nr. 7) und im Februar 1909 zu Max von Eyths (1836 – 1906) 1899 zum ersten Mal erschienener, so genannter Skizze „Blut und Eisen“ (1909, Nr. 123).

Zudem veröffentlichte sie bereits ab 1901 Erzählungen in der „Nassovia“, der „Zeitschrift für nassauische Geschichte und Heimatkunde“. Nachdem 1911 die Kommission für Mundartforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gegründet worden war, wurde Escherich noch gegen Ende ihres Lebens Mitarbeiterin der Wörterbuchkommission für das Bayerisch-Österreichische Wörterbuch.

Literatur