Fußgängerleitsystem
Im Jahr 2007 hat die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden die Einführung eines touristischen Wegeleitsystems beschlossen. Ein Auszug aus dem damaligen Beschluss lautet: "Wiesbaden hat faszinierende und abwechslungsreiche Straßen, Plätze, Quartiere, Grün- und Parkanlagen, Gewässer und Wälder. Ebenso ist Wiesbaden eine Stadt mit kultureller Vielfalt, interessanter Geschichte sowie sehenswerter Architektur. Die heutigen Anforderungen an den Tourismus lassen es notwendig erscheinen, die bestehenden Potenziale noch weiter zu entwickeln und auf die unterschiedlichsten Arten noch zusätzlich zu erweitern. Dazu bedarf es neben dem schon bestehenden professionellen Marketing auch eines prägnanten und umfassenden Wegeleitsystems".
Das in der Innenstadt installierte Fußgängerleitsystem dient in erster Linie als Informationsquelle. Touristen, Neubürger, Dienstreisende, Pendler und Besucher aus dem Umland, aber auch Bürger der Stadt können sich somit leichter orientieren. Es macht jederzeit eine Standortbestimmung möglich und unterstützt bei der direkten Zielführung mit den Informationen über Entfernungen und Zeitaufwand. Durch die zusätzliche Aufnahme der englischen Bezeichnungen für wichtige touristische Ziele und die Ergänzung von allgemein verständlichen Zielpiktogrammen, können auch Touristen aus dem Ausland sowie Bürger anderer sprachlicher Prägung von den Hinweisen profitieren.
Das in sich geschlossene System mit aufeinander aufbauender Wegweisung reicht von den Attraktionen auf dem Neroberg im Norden bis zum Gerichts- und Verwaltungsstandort im Süden und umfasst alle Sehenswürdigkeiten und Orte von allgemeinem Interesse, die zu Fuß erreichbar sind.
Unter der Federführung des Dezernates für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr und des Stadtplanungsamtes wurde der Schildertyp mittels eines Interessenbekundungsverfahrens entwickelt, um geeignete Firmen, Designer oder Entwickler zu finden, die der Funktionalität und den hohen gestalterischen Ansprüchen der Landeshauptstadt Wiesbaden gerecht werden. Aus 14 Beiträgen wurden in einer Jurysitzung mit Vertretern aus dem Fachbereich Design, aus der Politik, aus Behindertenverbänden und aus der Verwaltung zwei geeignete Entwürfe ausgewählt. Danach wurden Prototypen hergestellt, um die Materialqualität, die Verarbeitung, die Vandalismusresistenz und das Erscheinungsbild zu überprüfen. Nach eingehender Prüfung wurde die Arbeit der Firma Fischer aus Bad Rappenau und des Designbüros Ecke aus Berlin ausgewählt.
Parallel wurden die Inhalte des Leitsystems, also Ziele, Routenführung und Standorte durch das Büro AB Stadtverkehr aus Bonn zusammen mit der städtischen Arbeitsgruppe erarbeitet.
Das Fußgängerleitsystem wurde nach gestalterischen und funktionalen Kriterien ausgewählt. Gestalterisch fügt es sich in das Stadtbild und die Möblierungsstandards für den öffentlichen Raum ein und ist so ein weiterer wichtiger Imageträger für die Stadt.