Wohnquartier Rheingau-Palais
Planbereich
Nachdem die Sektproduktion auf dem Betriebsgelände der Sektkellerei Söhnlein / Henkell an der Söhnleinstraße aufgegeben worden ist, hat die Delta Lloyd Anlagenmanagement GmbH die Grundstücke aufgekauft. Dort soll nun ein attraktives Quartier mit ausschließlich Mietwohnungen geschaffen werden.
Der ungefähr 20.000 Quadratmeter große Planbereich liegt im Westen des Ortsbezirks Schierstein, zwischen der Söhnleinstraße, der Erich-Kästner-Schule und der Kleinaustraße. Das Grundstück befindet sich in fußläufiger Entfernung zum Schiersteiner Ortskern und hat eine gute Verkehrsanbindung sowohl an das städtische Busnetz als auch an das überregionale Verkehrsnetz.
Um den städtebaulichen und gestalterischen Herausforderungen gerecht zu werden, hat sich der neue Grundstückseigentümer dazu entschlossen, in Zusammenarbeit mit Henkell & Co. Sektkellerei KG und dem Stadtplanungsamt Wiesbaden einen Architektenwettbewerb durchzuführen.
Anlass und Ziele des Wettbewerbs
Die Delta Lloyd Anlagenmanagement GmbH beabsichtigt, auf dem Areal an der Söhnleinstraße eine Wohnbebauung zu entwickeln. Angestrebt wird die Schaffung eines attraktiven urbanen Wohnquartiers mit 180 Wohneinheiten zusammen mit einem hohen Maß an Freiraumqualität. Die geplanten Wohnungsgrößen variieren zwischen kleineren Appartements und familiengerechten Vier-Zimmer-Wohnungen. Der vorgesehene Mix der Wohnungstypen soll eine ausgewogene Bewohnerstruktur gewährleisten.
Die besondere Lagequalität in unmittelbarer Nähe zum Rhein und dem Schiersteiner Freizeithafen zusammen mit der Attraktivität Schiersteins als Wohnstandort waren ausschlaggebend für die Entscheidung, diese Neubebauung als reinen Wohnungsbau zu entwickeln. Eine gewerbliche Nutzung soll weiterhin nur in den beiden denkmalgeschützten Palais-Gebäuden stattfinden und war für das Wettbewerbsgelände selbst nicht vorgesehen.
Ein wichtiges Kriterium des Wettbewerbs waren Aussagen über Gebäudetypus, Grundrissgestaltung, Fassadengestaltung und die Einbindung in die umgebenden Freiräume. Im Rahmen des Wettbewerbs galt es, einen Entwurf zu finden, der mit den Anforderungen aus dem Umfeld, zum Beispiel der nahegelegene Sportplatz und die Söhnleinstraße umgehen kann und dabei eine hohe städtebauliche Qualität und attraktive Wohnungen gewährleistet.
Hinzu kam die stadtverträgliche Unterbringung von quartiersbezogenen Stellplätzen für die künftigen Bewohner in einer Tiefgarage. Die Freiraumplanung sollte zum Mehrwert der Wohnungen und des Quartiers beitragen und die Erhaltung und gestalterische Integration wichtiger Bäume war so weit als möglich anzustreben.
Ergebnis des Wettbewerbs
Unter den Wettbewerbsteilnehmern wurden drei Preise vergeben. Der erste Preisträger, das Büro Planquadrat aus Darmstadt, löste die Aufgabenstellung mit einer überzeugenden Konzeption, die sich räumlich und maßstäblich gut in die städtebauliche Gesamtsituation einfügt.
Die zur Söhnleinstraße und zum Sportplatz vorgesehene geschlossene Randbebauung bildet den Rahmen für eine ruhige und in ein Fußwegesystem eingebundene Innenbebauung in offener Bauweise. Zusätzlich soll eine öffentliche Wegeverbindung vom Schiersteiner Ortskern entlang des Lindenbachs zur Kleinaustraße geschaffen werden.
Der Entwurf des ersten Preisträgers bildet die Grundlage für den Bebauungsplan, der die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die künftige Nutzung schafft.