Magistrat beschließt neuen Quartiersplatz in der Gerichtsstraße
Die dicht bebaute südliche Innenstadt hat durch die Ansiedlung der Hochschule Fresenius und die Sanierung und Umnutzung des Alten Gerichts eine Aufwertung und Belebung erfahren. Da sich das städtische Leben jedoch gleichzeitig noch weitgehend auf den schmalen Bürgersteigen abspielt, wurde auf Anregung des Ortsbeirates ein Planungskonzept für eine platzartige Gestaltung in der Gerichtsstraße entwickelt. Erarbeitet wurde das Planungskonzept von Seiten des Dezernates für Umwelt, Grünflächen und Verkehr, des Tiefbau- und Vermessungsamtes, des Grünflächenamtes, des Dezernates für Stadtentwicklung und Bau, des Stadtplanungsamtes sowie der SEG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH als Treuhänder für das Städtebauförderprogramm "Lebendige Zentren Innenstadt-West".
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der zugleich auch Dezernent für Stadtentwicklung und Bau ist, freut sich über das zukünftige neue Erscheinungsbild der Gerichtsstraße. Durch die neue Fußgängerzone erhöhe sich die Aufenthaltsqualität im Quartier deutlich und der ganze Bereich um das imposante Gebäude des Alten Gerichts würde belebt und aufgewertet.
Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, in dessen Zuständigkeit auch die Umsetzung der Baumaßnahme durch das Tiefbau- und Vermessungsamt fällt, begrüßt, dass die Straße aufgewertet und insgesamt grüner wird und dass Spielelemente für Kinder Teil der Umgestaltung sein werden.
Aus der Sicht von Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG, zeigte sich einmal mehr, dass die SEG Stadterneuerung als Treuhänder erfolgreich bei der Akquise von Städtebaufördermitteln und zum Thema Beteiligung unterstützen konnte. Schließlich wird die Maßnahme mit einem Investitionsvolumen von insg. 1,5 Millionen Euro zu zwei Dritteln von Bund und Land gefördert.
Einheitliche Gestaltung durch Pflasterbelag
Die Planungen sehen vor, die Gerichtsstraße auf gesamter Länge als Fußgängerzone mit einem niveaugleichen Pflasterbelag einheitlich zu gestalten. Die Zufahrt zur Gerichtsstraße wird zukünftig ausschließlich von der Oranienstraße aus für die Anwohnerschaft zu ihren Grundstückszufahrten sowie für Liefer- und Rettungsdienste und die Müllentsorgung möglich sein.
Im Kreuzungsbereich der Gerichtsstraße mit der Moritzstraße dagegen sollen zukünftig Poller eine Zufahrt für den motorisierten Verkehr unterbinden, sodass auch die Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr erhöht wird. Lediglich für Rettungsdienste werden dort die Poller herausnehmbar sein. An der nordwestlichen Ecke der Gerichtsstraße wird eine Fläche für Sharing-Mobilität reserviert. Zudem wird dem vorhandenen Restaurant eine Außengastronomie ermöglicht.
Baumquartiere, Hochbeete und Spielpunkte
Im nördlichen Bereich sollen die vorhandenen Bäume in sogenannten Baumquartieren zusammengefasst werden, sodass großzügige begrünte Hochbeete mit Sitzgelegenheiten zum Quartiersplatz hin entstehen. Insgesamt wird sich dadurch der Anteil an Grünfläche in der Gerichtsstraße deutlich erhöhen und den Bäumen gleichzeitig eine langfristige Perspektive ermöglicht. Ein einziger, kleinerer Baum ist nicht mehr gesund und muss ersetzt werden; ein Ersatzstandort im Planungsbereich wurde bereits gefunden.
Entlang des alten Gerichtsgebäudes ist ein sogenanntes "Aktivitätsband" mit verschiedenen Nutzungen vorgesehen. Sitzmöglichkeiten für verschiedenste Altersgruppen sowie drei "Spielpunkte" für Kinder sind beispielsweise in diesem südlichen Straßenbereich vorgesehen. Ergänzt wird die Möblierung durch Fahrradbügel, neue Leuchten und Müllbehälter. Noch in Prüfung befindet sich die Installation eines öffentlichen Trinkbrunnens.
Mit dem Einzug des "Heimathafens" und dem Gründerzentrum am alten Gerichtsstandort wird zukünftig eine Gastronomie des "Heimathafens" im Erdgeschoss des Gebäudes eröffnen. Aufgrund der Anforderungen der Feuerwehr muss der Eingangsbereich des ehemaligen Gerichtsgebäudes als Feuerwehraufstellfläche freigehalten werden und kann lediglich mit mobiler Möblierung als Außengastronomiefläche vom "Heimathafen" genutzt werden.