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Neuer Glockenschlag der Marktkirche

Das niederländische Königspaar hat am 3. Juni 2013 feierlich den neuen Glockenschlag der Wiesbadener Marktkirche eingeweiht

Am 3. Juni 2013 war für die Marktkirchengemeinde ein ganz besonderer Tag. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden hat das niederländische Königspaar, König Willem-Alexander und Königin Máxima, den neuen Glockenschlag festlich einweiht. Er ersetzt den einfachen Viertelstundenschlag vom knapp 89 Meter hohen Turm der Marktkirche. Das Carillon, das Turmglockenspiel der Marktkirche, wurde im Jahre 1986 durch die niederländische Glockengießerei Koninklijke Eijsbouts aus Asten erbaut und ist eines der größten Glockenspiele in Deutschland. Nachdem das Instrument im Herbst des Jahres 2012 durch die Erbauerfirma um acht automatisierte Hämmer für die großen Glocken erweitert wurde, wurde der neue Glockenschlag, der nun von 7.15 Uhr bis 21.45 Uhr viertelstündlich erklingt, durch das Königspaar in unmittelbarer Nähe des "Schweiger"-Denkmals - Prinz Wilhelm von Oranien-Nassau - ein Vorfahre von König Willem-Alexander, vor dem Nassauischen Landesdom eingeweiht.

Für die neuen Viertelstundenschläge hat Kantor Thomas Jörg Frank ein Motiv komponiert, das insgesamt aus sechs verschiedenen Tönen besteht. Jeweils zur ersten Viertelstunde nach dem Stundenschlag erklingt das erste Viertonmotiv. Zur halben Stunde wird das erste Motiv variiert und in einer anderen Reihenfolge gespielt, und ein zweiter Teil - unter Verwendung zweier neuer Töne - kommt hinzu. Jeweils um Dreiviertel wird wiederum der erste Teil in einer neuen Variation gespielt. Genauso wird nun auch der zweite Teil variiert, und als dritter Teil tritt wiederum eine bereits schon gehörte Variation des ersten Teiles hinzu. Zur vollen Stunde erklingen dann alle vier Teile des gesamten Motivs in jeweils einer neuen Tonreihenfolge. Die größte Glocke, sie ist 2,2 Tonnen schwer, bleibt dem Schlusston der Melodie vorbehalten.

Durch die klare Gliederung der Tonfolge aufgrund der Motivlänge - Viertel = vier Töne / Halb = acht Töne / Dreiviertel = zwölf Töne / volle Stunde = sechzehn Töne - wird auch weiterhin deutlich erkennbar sein, welche der Viertelstunden angezeigt wird. Zur vollen Stunde wird im Anschluss an die Melodie die jeweilige Anzahl an Stundenschlägen – wie bisher auch – zu hören sein. Während der Nacht erklingt in der Zeit von 22 Uhr bis 7 Uhr der gewohnte schlichte Viertelstundenschlag.

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