Bergkirche
Pläne für eine zweite evangelische Kirche in Wiesbaden auf dem Hügel oberhalb des Kochbrunnens gehen auf das Jahr 1837 zurück, gebaut werden konnte sie jedoch erst nach den preußischen Kriegen (1866 bis 1871), geweiht wurde sie 1897. Der Entwurf Johannes Otzens ist im Äußeren dem Erscheinungsbild von Pfarrkirchen des 13. Jahrhunderts nachempfunden. Im Inneren machte Otzen seinen ersten Versuch, unter Verwendung gotischer Stilelemente, jedoch in Abwandlung der Bauordnung der Gotik, eine „Predigtkirche“ mit einem zentralen Versammlungsraum zu schaffen, in dem die Trennung zwischen Kirchenvolk, Altar und Kanzel aufgehoben ist.
Im Jahr 1939 schrieb Gemeindepfarrer Franz von Bernus von der „Geschlossenheit dieses Raumes, der uns zusammenführen will und zusammenhält wie eine Familie“. Das Bestreben Otzens, die Heilsgeschichte durch reichen Bilderschmuck erfahrbar zu machen, wird nicht selten als „katholizisierend" empfunden. Die Bergkirche gilt als der am reinsten erhaltene Kirchenbau der Stadt aus dem 19. Jahrhundert.
Fotos
Renate J. Deckers-Matzko
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Schnell & Steiner, Regensburg
Konfessionelle Zuordnung
Sehenswertes
- Völlig intakte, auch im Detail unveränderte Original-Innenausstattung, einschließlich farbiger Glasfenster aus dem Jahr 1879
- Wandgemälde von Hermann Schmidt, v.a. das Triptychon im Chor mit Szenen aus dem Leben Christi, das jedoch vom später hinzugefügten holzgeschnitzten Altaraufbau leider zum Teil verdeckt ist
Öffnungszeiten
Gottesdienst
Busverbindung
Parkmöglichkeiten
Anschrift
Lehrstraße 6
65183 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 524300
Telefax: 0611 / 2046316