Rückblick: Veranstaltungsreihe "Femizide"
Femizid in Deutschland ist real, Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Jeden dritten Tag bezahlt eine Frau in Deutschland männliche Gewaltexzesse mit ihrem Leben. Aufgrund von Corona und der damit einhergehenden Lockdown Situationen wurden die unerträglich hohen Zahlen nochmals gesteigert. Folgen wir der Statistik, kennt in Deutschland jede Person einen Täter oder ein Opfer. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe sollen die Situation, Ursachen und mögliche Lösungen beleuchtet werden. Alle Veranstaltungen werden gestreamt und sind über den Youtube-Kanal des "frauen museum wiesbaden" abrufbar.
Lesung "AktenEinsicht"
Die erste Veranstaltung, die Lesung mit Gespräch mit der Autorin und Strafverteidigerin Christina Clemm, fand am 26. September 2021 im Kulturzentrum Schlachthof Kesselhaus statt. Sie las aus ihrem Buch "AktenEinsicht", das Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, aufgreift und Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei vermittelt. Interessierte können die Lesung und das Gespräch auf dem Youtube-Kanal vom frauen museum wiesbaden ansehen.
Lesung "Frauen*rechte und Frauen*hass, Antifminismus und die Ethnisierung von Gewalt"
Als zweite Veranstaltung fand die Lesung mit Gespräch mit der Autorin Judith Götz am 15. Oktober 2021 im Roncallihaus Wiesbaden statt. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit dem Phänomen von Antifeminisums und Frauenhass. Interessierte können die Lesung und das Gespräch auf dem Youtube-Kanal vom frauen museum wiesbaden ansehen.
Podiumsdiskussion zum Thema Femizide
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden weltweit täglich 137 Frauen von einem Familienmitglied oder (Ex-)Partner getötet. Dies sind rund 60 Prozent aller getöteten Frauen weltweit. In Deutschland und Frankreich sind das über 120 Femizide pro Jahr und Land. In Österreich wurden in diesem Jahr bis Anfang Mai schon elf Frauen getötet. Frauen und Mädchen werden vielfach und nach wie vor als "selbst schuld" stigmatisiert. Immer noch wird Gewalt gegen Frauen verharmlost, indem von Beziehungstaten, Verbrechen aus Leidenschaft oder Familiendramen geredet wird. Echte präventive Maßnahmen fehlen, auch wenn der Sachverhalt seit Jahrzehnten bekannt ist. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe wollen wir die Situation, die Ursachen und mögliche Lösungen beleuchten, denn während im Ausland Hunderttausende gegen Frauenmorde protestieren, ist es in Deutschland immer dann auffällig still und regungslos, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht.
Am 23. November 2021 diskutierten zum Thema:
- Monika Hauser, Gründerin von Medica Mondiale
- Barbara Lochbihler, Menschenrechtsexpertin u.a. im UN-Ausschuss gegen Erzwungenes Verschwindenlassen
- Dr. Uta Ruppert, Soziologin und Politikwissenschaftlerin
- Roland Hertel, Geschäftsführender Vorstand BAG Täterarbeit Häusliche Gewalt
- Gunda Opfer, Expertin bei AI zum Thema Menschenrechtsverletzungen an Frauen
- Moderation: Anke van de Weyer, Journalistin u.a. für DLF und Deutschlandradio, 1Live, You-FFM
- Schirmherrin Schwester Lea Ackermann, Gründerin der Organisationen Solwodi und Solgidi
Die Veranstaltungsreihe wurde durch das "frauen museum wiesbaden", Amnesty International Wiesbaden, die Kommunale Frauenbeauftragte, die Burgfestspiele, das Frauenkommunikationszentrum Wiesbaden, KomZ Wildwasser Wiesbaden und „Das Bundesprogramm Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit, unterstützt: "Femizid – jeden dritten Tag" Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.