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Georg Büchners "Woyzeck"

Auf der Großen Bühne des Staatstheaters zeigt der vielfach prämierte Regisseur Stefan Pucher am Samstag, 30. November, um 19.30 Uhr Georg Büchners "Woyzeck".

"Da setz einmal einer meins’gleichen auf die Moral in der Welt. Man hat auch sein Fleisch und Blut." Woyzeck ist einer, der an den Rand der Gesellschaft gedrängt ist und es weiß. Von der Wissenschaft zum Studienobjekt gemacht, von seinen Vorgesetzten gedemütigt, sucht er nach Halt und findet keinen. Doch er ist nicht nur Opfer, sondern auch Täter.

Woyzeck ist ein junger Soldat, der in prekären Verhältnissen lebt: Der Lohn als Barbier des Hauptmannes reicht nicht, um ihn, seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames Kind durchzubringen. So verkauft er seine Gesundheit für medizinische Experimente an den Doktor. Die Mangelernährung, der psychische Stress und die fehlende Empathie einer militärisch geprägten Gesellschaft führen ihn immer näher an den Abgrund.

Als er von der Affäre zwischen Marie und dem Tambourmajor erfährt, gerät er in einen Strudel aus Hass, Wahn und existentieller Verzweiflung über das Leben. Er tötet Marie – eine Frau, die es in der patriarchalen Welt noch schwieriger hat als er etwas Glück zu finden.

Basierend auf dem realen Fall des Soldaten Johann Woyzeck, der 1824 für den Mord an Johanna Woost hingerichtet wurde, schrieb Büchner ein dunkles, bildgewaltiges und fragiles Theaterstück. Es blieb unvollendet. Der in der Popkultur beheimatete Regisseur Stefan Pucher interessiert sich für die historischen Ereignisse, diese True-Crime-Story, und wirft mit seiner Inszenierungen einen scharfen Blick auf unsere heutige Gesellschaft. Wie entsteht Gewalt? Inwieweit sind wir abhängig von gesellschaftlichen Bedingungen? Wie steht es um eine kollektive Verantwortung für unseren Umgang miteinander?

Weitere Termine

  • Donnerstag, 6. Januar, 19.30 Uhr
  • Mittwoch, 12. März, 19.30 Uhr
  • Samstag, 29. März, 19.30 Uhr

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