Wagners "Der fliegende Holländer"
Rastlos, entwurzelt, auf der Suche nach einer Leerstelle, die niemand füllen kann: Die klanggewaltige Musik Richard Wagners lädt dazu ein, die getriebenen Figuren seiner Oper tiefenanalytisch zu befragen. Regisseur Martin G. Berger legt sein Augenmerk auf die rätselhafte Vergangenheit Sentas, ihres Vaters Daland und des Holländers. Er gräbt nach den patriarchalischen Strukturen, in denen die junge Frau als Tochter und Gattin zunächst nur Objekt zu sein scheint und aus denen sie sich, nun ihre eigene Erlöserin, herauszukämpfen versucht. Das Bühnenbild von Alexandre Corazzola zeigt die Oberfläche einer Familienheimidylle und verwandelt sich mit den Videos von Vincent Stephan in einen psychologischen Raum.
Zum ersten Mal in Wiesbaden zu erleben ist die Sopranistin Dorothea Herbert, die als Senta jüngst in Prag für Aufsehen sorgte. Anthony Clark Evans, einer der gefragtesten Verdi-Baritone der USA, gibt mit dem Holländer sein Wagner-Debüt. Die Regie liegt bei Martin G. Berger, Autor und Operetten-Spezialist ebenso wie erfahrener Macher innovativen und Gesellschaft reflektierenden Theaters. 2020 erhielt er den renommierten deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie "Beste Regie Musiktheater" für "Ariadne auf Naxos" in Weimar. Ebenso wurde ihm der Deutsche Musical-Theater-Preis zugesprochen sowie der Orpheus für besondere Verdienste um die Operette.
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Leo McFall kehrt „Der fliegende Holländer“ zu den Internationalen Maifestspielen mit einer Gala-Besetzung zurück auf den Spielplan: Vida Miknevičiūtė besticht nicht nur als Senta auf den internationalen großen Bühnen. Mit Johan Reuter als Holländer und Stephen Milling als Daland kommen zwei führende Wagner-Interpreten erstmals ans Hessische Staatstheater.
Weitere Aufführungen:
- Sonntag, 26. Januar, 18 Uhr
- Samstag, 1. Februar, 19.30 Uhr
- Mittwoch, 5. Februar, 19.30 Uhr
- Samstag, 15. Februar, 19.30 Uhr
- Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr