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Michail S. Gorbatschow

Am 8. September 1994 trug sich Michail S. Gorbatschow in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Michail S. Gorbatschow wurde am
2. März 1931 im sowjetischen Priwolnoje geboren.

Noch während des Studiums der Rechtswissenschaften an der Lomonossow-Universität in Moskau trat er in die Kommunistische Partei der Sowjetunion ein.

Nach seinem ersten Studienabschluss studierte er Agrarwissenschaften und begann seine höhere politische Karriere als erster Sekretär für Landwirtschaft im Jahr 1970. Seit 1971 war er Mitglied im Zentralkomitee.

Nach verschiedenen Ämtern, die ihn häufig auch ins Ausland führten, wurde Gorbatschow am 11. März 1985 Generalsekretär der Kommunistischen Partei.

Mit den Schlagworten Perestroika und Glasnost, zu Deutsch Offenheit und Umstrukturierung, leitete er die Neuordnung der Sowjetunion ein. Er räumte politische Fehler seines Landes in der Vergangenheit und Verbrechen im Zweiten Weltkrieg ein.

Sein populärer Kurswechsel verhalf ihm 1988 zum Amt des Staatspräsidenten. In dieser Funktion stellte er vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen eine einseitige Abrüstung in Aussicht. Die von ihm eingeleitete Öffnung der Sowjetunion beendete den Kalten Krieg und ermöglichte den friedlichen Wandel des Ostblocks.

Für dieses Engagement wurde Gorbatschow 1990 der Friedensnobelpreis verliehen. Nach seinem Rücktritt im Jahr 1991 engagierte er sich weiter für eine friedliche Welt und das Zusammenwachsen der Völker.

Bei einem Besuch in Wiesbaden am 8. September 1994 empfing Oberbürgermeister Achim Exner Gorbatschow mit seiner Frau im Festsaal des Rathauses. Er würdigte das politische Werk seines prominenten Gastes und dankte ihm für die Unterstützung bei den Verhandlungen um die Deutsche Einheit.

Gorbatschow bedankte sich für die freundliche Aufnahme und stellte fest, dass er sich während seiner weltweiten Reisen nirgends so schnell wohlgefühlt habe wie in der hessischen Landeshauptstadt. So herzlich, locker und unverkrampft wie von den tausenden Bürgern, die ihn und seine Frau in der Kurstadt bei strömendem Regen empfangen hatten, sei er noch in keiner anderen Stadt begrüßt worden.

Anschließend trug sich das Ehepaar in das Goldene Buch der Stadt ein.

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