1994: Bürgerbefragung Dern´sches Gelände
Am 11. Dezember 1994 stimmten die Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger über die bauliche Nutzung und Gestaltung des Dernschen Geländes ab, "Sorgenkind" der Stadt seit über 100 Jahren. Bislang waren alle Bebauungspläne gescheitert. Schon 1876 hatte ein Gemeinderatsmitglied moniert, dass der Platz viel zu kostbar sei, um ihn nur als Lagerfläche zu benutzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Einebnung von Trümmergrundstücken an der Friedrichstraße erweitert, war das Gelände als Parkplatz genutzt worden. Um den Weg für eine Bebauung frei zu machen, beschlossen die städtischen Körperschaften 1991 den Bau einer Tiefgarage, die im August 1993 eingeweiht werden konnte. Gleichzeitig wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Aus 73 Entwürfen entschied man sich für den Entwurf der Hamburger Architektengemeinschaft Schweger + Partner. Dagegen machte eine Bürgerinitiative mobil. Im ersten Bürgervotum dieser Art in Wiesbaden votierten 85 Prozent gegen den "Schweger-Bau": Der Platz blieb daher bis auf die oberirdischen Kassenhäuschen der Tiefgarage vorläufig leer und wurde lediglich gepflastert und bepflanzt.