121/122: Ersterwähnung der römischen Siedlung
Unter dem Namen "Aquae Mattiacorum" war Wiesbaden Hauptort des Gaus der Mattiaker ("civitas Mattiacorum") zwischen dem Main, dem Schwarzbach bei Hofheim und dem Grenzwall des Limes. Auf einem 1896 entdeckten Meilenstein in Kastel findet sich dieser Name zuerst. Aber bereits in der Naturalis historia von Plinius dem Älteren, die etwa 77 erschienen ist, werden die heißen mattiakischen Quellen erwähnt ("Sunt et Mattiaci in Germania fontes calidi trans Rhenum").
Der Dichter Martial übrigens befasst sich um 85/86 in zwei Epigrammen mit der Verwendung des ockerfarbenen Sinters dieser Quellen in Form "mattiakischer Kugeln", um "die altersgrauen Haare" zu färben - statt, wie damals üblich, diese auszureißen oder sich den Kopf zu scheren.