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Ausstellung zum südlichen Afrika

Bis zum 2. Februar 2025 zeigt das Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur – seine große Sonderausstellung zum südlichen Afrika. In dieser interdisziplinär konzipierten Schau liegt der Schwerpunkt auf den Mensch-Tier-Beziehungen, mit einem Fokus auf Namibia.

Im Zusammenspiel zwischen Biologie, Archäologie und Kulturanthropologie wird dieser Jahrtausende langen Interaktion zwischen Menschen und ihrer Umwelt nachgespürt. Es gilt, Neugier und Faszination für die Biologie und Kultur des südlichen Afrikas zu wecken. Der Schutz der biologischen Vielfalt und die Anerkennung kultureller Diversität sind Kernthemen der Ausstellung.

Die Jahresausstellung der Naturhistorischen Sammlungen des Museums basiert auf zwei Säulen: Im Bereich der Natur begeben sich die Gäste auf eine Reise durch die verschiedenen Lebensräume des facettenreichen südlichen Afrikas und finden sich Auge in Auge mit Elefanten, Löwe und Giraffe. Dabei reicht das Spektrum von der trockenen Etosha-Pfanne bis zum Okavango-Delta.

Für die Ausstellung wurden im Museum erstmals lebensgroße Modelle von Giraffe und Elefant geschaffen. Den Präparatorinnen und Präparatoren gelangen so Meisterstücke ihres Fachgebietes. Wie keine anderen Tiere stehen diese Riesen für die Faszination Savanne. Denn nirgends sonst auf der heutigen Welt vereinen sich so vielfältig und zahlreich große Säugetiere einschließlich der Big Five. In der Ausstellung treten sie in Beziehungen zu einander und verdeutlichen sinnbildlich das komplexe System der Natur.

In einem riesigen begehbaren Panorama können mehr als 100 Tierarten studiert werden. Der Mensch als Teil dieses Systems greift mit seinem Handeln ein, weshalb die Ausstellung auch von den Konflikten und Chancen, die ein Zusammenleben mit Wildtieren mit sich bringt, berichtet. Es geht dabei um Fragen wie Elefanten von Feldern ferngehalten werden können oder in der Bevölkerung Verständnis für das Wandern großer Tierherden entstehen kann. Diese Themen wurden in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Bollig von der Universität zu Köln und seinem Team erarbeitet.

Kulturgeschichte der Region

Die zweite Säule der Ausstellung bildet die Kulturgeschichte der Region. Dank der Kooperation mit Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt zeigt das Museum Aufnahmen prähistorischer Felsbilder in Originalgröße, die im Rahmen mehrerer Kampagnen unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Breunig angefertigt wurden. Diese frühen Quellen bezeugen die lange Beziehung von Mensch und Tier seit mindestens 12.000 Jahren. Für die jüngste Vergangenheit stehen ethnologische Objekte aus der Sammlung bereit.

Der kulturanthropologische Teil der Schau startet dabei mit der Vorstellung einiger in Namibia ansässigen Gemeinschaften und ihrer Lebensweisen zu Beginn der Kolonialzeit. Weiter werden die Gäste durch die Präsentation von historischen Objekten bis zur Thematisierung des Genozids der deutschen Schutztruppe an den Herero und Nama geführt. Auch Sammlungsobjekte des aus Wiesbaden stammenden Missionars Carl Berger werden vorgestellt. Als Mitglied der Rheinischen Missionsgesellschaft war er während der Aufstände 1904 direkt vor Ort und schildert in seinen schriftlichen Berichten die Ereignisse.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation über die Berichte Carl Bergers und neben einem vielseitigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm begleitet eine kostenfreie Media-Tour in der MuWi-App die Schau.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Alfred Weigle Stiftung, die Nassauische Sparkasse, Gramenz GmbH, die Freunde des Museums Wiesbaden e.V., den Nassauischen Verein für Naturkunde e.V. und Christiane Matten. In Kooperation mit der Goethe Universität Frankfurt am Main, der Universität zu Köln und dem Projekt rewilding the antropocene. Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung.

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Blick in die Ausstellung auf Elefanten (Loxodonta africana) und Springbock (Antidorcas marsupialis). wiesbaden.de / Foto: Museum Wiesbaden - Bernd Fickert
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