Freiburg - Bewusster Verzicht auf Bestandsaufnahme
Im Gegensatz zur Stadt Bremen, die vor der Erarbeitung eines Kulturplans eine komplette Bestandsaufnahme der institutionellen und freien Kunstszene erstellte, hat die Stadt Freiburg nach den Worten ihres Kulturamtsleiters Achim Könneke ganz bewusst auf eine solche Bestandsaufnahme verzichtet. Bei der Kulturentwicklungsplanung Freiburgs, an der sich neben Karlsruhe auch andere Städte orientiert haben, wurde nicht einrichtungsspezifisch gearbeitet. Das Kulturkonzept wurde losgelöst von aktuellen Haushaltsrunden und unter Einbeziehung externer Experten sowie in Arbeitsgruppen, Bürgerbeteiligungsforen und Offenen Workshops erarbeitet. Der aufwändige Beteiligungsprozess hat sich ausgezahlt. Könneke verwies auf eine größere politische Rückendeckung, da das Kulturkonzept, in dessen Zuge der Gemeinderat 16 kulturpolitische Leitsätze verabschiedete, unter der Federführung der Verwaltung erstellt wurde. Wie eine Evaluierung des Konzeptes 2015, also knapp zehn Jahre nach Fertigstellung des Kulturentwicklungsplanes, ergab, seien von 102 festgeschriebenen Maßnahmen 83 abgeschlossen oder etabliert, mit fünf wurde noch nicht begonnen und zwölf wurden verworfen. Dabei verschwieg Könneke nicht, dass sich die wirtschaftliche Situation Freiburgs in dem genannten Zeitraum enorm verbessert habe. Eindringlich riet er bei der Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplanes zur Beachtung der lokalen Strukturen: Kulturkonzepte ließen sich nicht von anderen Städten übertragen.