Lola Göller ist Follow Fluxus-Stipendiatin 2024
Das Stipendium wurde 2008 initiiert und setzt sich seitdem zum Ziel, internationale Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen von Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt sowie eine Einzelausstellung im Kunstverein (2025/26).
Begründung der Jury-Entscheidung
Die fünfköpfige Jury 2024 setzte sich zusammen aus
- Jana Dennhard - Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Museum Wiesbaden
- Elmar Hermann - Bildender Künstler
- Michael Berger - Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden
- Monique Behr - Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden
- Lotte Dinse, Direktorin, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden.
Die Jury entschied aus 56 Nominierungen einstimmig und begründete ihre Wahl wie folgt: "Lola Göllers künstlerische Praxis umfasst Skulpturen, Performances, Installationen und Videos. Ihre interdisziplinäre Herangehensweise zeugt von einem ausgeprägten Sinn für Medienreflexion und einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung und Konstruktion von Identität, Erinnerung und Realität. Lola Göller beschäftigt sich in ihren Werken mit Themen und Phänomenen, die oft am Rande der gesellschaftlichen Wahrnehmung oder Diskurse liegen. Sie untersucht unkonventionelle Lebensweisen, soziale und kulturelle Dynamiken, Alltagsphänomene und mythologische Konstruktionen. Besonders beeindruckt hat die Jury die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten, die eine kritische Reflexion über die gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und technologischen Umstände anregen. Göller gelingt es, die Grenzen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem herauszufordern und die Betrachter/innen aktiv mit einzubeziehen."
Über die Künstlerin
Lola Göller, geboren 1983 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin, schloss 2012 ihr Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin von Professor Gregor Schneider ab. Mit ihren Arbeiten war sie weltweit in zahlreichen Ausstellungen vertreten wie zum Beispiel im Den Frie Centre of Contemporary Art Kopenhagen, Kunstverein Tiergarten Berlin, Doza Gallerie Sofia Bulgarien, Staatstheater Kassel, Parque Cultural de Valparaiso, Kunstverein Wagenhallen Stuttgart, Knockdown Center New York und vieles mehr.
Die Berliner Künstlerin setzt sich in ihren Skulpturen und raumfüllenden, audiovisuellen Installationen mit bizarren Auswüchsen gesellschaftlicher und architektonischer Randerscheinungen auseinander. Sie untersucht und archiviert Imitate und offenkundige Kopien und befragt bauliche, gedankliche und emotionale Aspekte ihrer Funktion und Wirkung. Auf gestalterischer Ebene nutzt sie die menschliche Stimme - oftmals ihre eigene – als ergänzendes, kontrastierendes oder erzählendes Stilmittel. Häufig erweitert sie ihre Werkkomplexe um Hörspiele, Performances und multimediale, multisensorische, performative Vorträge.
Bisherige Follow Fluxus-Stipendiaten
Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten waren Emily Wardill (Großbritannien), Jimmy Robert (Guadeloupe), Aslı Sungu (Türkei), Kateřina Šedá (Tschechische Republik), Stefan Burger (Schweiz), Annette Krauss (Niederlande), Taro Izumi (Japan), Mehreen Murtaza (Pakistan), Adriana Lara (Mexiko), Gerrit Frohne-Brinkmann (Deutschland), Assaf Gruber (Israel), Jace Clayton (USA), David Horvitz (USA), Jackie Karuti (Kenia), Daniela Ortiz (Peru) und Maja Smrekar (Slowenien).
Das Stipendium wird durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden gefördert und ermöglicht.