Yulia Carolin Kothe: Today, I am fiction in front of a construction site
Die multimediale Rauminstallation spürt dabei der Beziehung zwischen Original und Kopie, zwischen historischem Artefakt und zeitgenössischer Kunstproduktion nach und lädt das Publikum in eine Kontaktzone der Mehrdeutigkeit ein. Die fragmentarische und prozesshafte Ansatz dieser Erzählung schließt die komplexe bildhauerische Bearbeitung der Artefakte mit ein: Im Produktionsprozess durchlaufen die Objekte skulpturale und digitale Übersetzungsprozesse; Skulpturfragmente werden zu zweidimensionalen Arbeiten, digitale Scans auf großformatigen Stoffbahnen zu dreidimensionalen Objekten. Das Nebenprodukt wird selbst zum Werk, das Handgemachte steht neben dem digital Generierten, Maßstabsveränderungen werden vorgenommen.
Kothe durchqueert in ihrer Ausstellung bewusst das Prinzip der antonymen Beziehungen und lädt die Besuchenden ein, über die komplexen Beziehungen zwischen Binaritäten wie Fragment und Ganzem, Objekt und Prozess oder Physischem und Digitalem nachzudenken. Die skulpturalen Arrangements werden zu rätselhaften Landschaften und Orten der Begegnung. Zwischen Harmonie und Dissonanz lädt sie dazu ein, Gewohnheiten und scheinbare Gewissheiten zu hinterfragen, während ein Hauch von Gelassenheit durch die Risse schimmert.
Zur Ausstellung erscheint ihr erstes Künstlerinnenbuch, das vom Land Rheinland-Pfalz und der Crespo Foundation in Frankfurt am Main gefördert wird.
Am Samstag, 7. Dezember, findet um 17 Uhr die Buchpräsentation "Work" und Life-Musik-Set mit Laila Quist statt.