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Kuckuck Kunstguck zur Ausstellung "sounds like...? ... Peter Roehr"

Wolfgang Gemmer, Tafel, 2017, Papier, Pappe, Glas, Holz 93 mal 73 mal Zentimeter, Inventar-Nummer: 28 03 19.

Kuckuck Kunstguck zur Ausstellung "sounds like...? looks like...? Peter Roehr – eine klangkünstlerische Hommage"

Tafel

Die Tafel scheint gedeckt: drei mal vier goldene Teller in Reih und Glied schweben uns auf rotem Grund entgegen. Funktion und Material für einen kurzen Augenblick vergessen: Zwölf Sonnenfänger? Gleichförmig, fein gewellt und leicht spiegelnd – wie große Sonnenblumenköpfe - recken sie sich dem Licht entgegen. Die Gäste können kommen! [...] Wolfgang Gemmer hat sich für seine künstlerische Aussagen eine Disziplin ausgesucht, die noch keine 100 Jahre alt ist: die Objektkunst. Was sagt uns dieses Wort? Es geht um Dinge, die im Kontrast zum Menschen stehen – dem Subjekt-, das den Dingen den Namen gibt und mit ihnen umgeht. Hunderte, wenn nicht tausende solcher Dinge umgeben uns, und seit der Industrialisierung ist die Zahl der Objekte, die unseren Alltag mitbestimmen, unermesslich gestiegen. Unter den Objektkünstler/innen kann man zwei Gruppen beobachten. Die einen haben erst eine Idee und suchen dann nach Dingen, mit denen sie ihre Gedanken zum Ausdruck bringen. Die anderen sehen Dinge, und in dem Moment beginnt im Denkprozess eine Kettenreaktion. Zu dieser Gruppe gehört Wolfgang Gemmer. Manchmal bleibt es für ihn bei dem unbestimmten Gefühl „aus dem Ding will ich was machen“. Die Dinge liegen dann Wochen oder Jahre in der Werkstatt, solange, bis ein zweiter Gedankenblitz aufleuchtet und dazu verhilft, dass dieses Ding verdichtet und damit eventuell zum Kunstgegenstand wird. Die Verdichtung kann sich im einfachsten Fall dadurch zeigen, dass eine Struktur entsteht, die einen ästhetischen Reiz hat, der dem Einzelgegenstand nicht anzusehen ist. [...] Auszug einer Rede von Prof. Dr. Wolf Spemann, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung 'objekte' im Kunsthaus Wiesbaden, 2004.

Wolfgang Gemmer lebt und arbeitet in Wiesbaden. 

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