Neu in der Artothek - Des Menschen Freund
Inventar-Nr. 22 12 21
Des Menschen Freund
Holz auf Holz. Zehn kleinere Platten auf einer großen Sperrholzplatte. Sie weisen Arbeitsspuren auf. Man sieht Farbklekse. Daneben zeichnen sich in Blau Ränder ab. Als ob etwas auf dem Holz gelegen hätte; ein Blatt Papier etwa, über das hinaus gemalt wurde. Des Weiteren sind in Weiß Pinselstriche zu sehen, eher expressiven Charakters. Auch Bohrlöcher sind auszumachen. Diese Hölzer stammen zweifellos aus einem anderen Zusammenhang, womöglich gehörten sie einmal einer Werkbank beziehungsweise Arbeitsplatte an. Jetzt sind sie Teil eines Kunstwerks.
Das mit dem Titel "Kunst heilt" eine sehr klare Botschaft vermittelt. Der Titel ist als Schriftzug ebenso auf den zehn Hölzern zu sehen, bleibt dort jedoch recht unscheinbar. Weit deutlicher treten die mittleren Buchstaben des Wortes "Kunst" hervor: UNS. Womit die Botschaft eine Richtung bekommt, es geht um uns, um eine Gemeinschaft von Menschen.
Man könnte nun fragen, wovon wir geheilt werden müssen. Die Arbeit ist 2020 entstanden, das könnte ein Hinweis sein. Doch warum sollte man die Botschaft dieser Art einengen? "Kunst heilt", ist keine Aussage, die nur in bestimmten Momenten Anspruch auf Gültigkeit erhebt, diese Aussage ist ein Credo. Kunst ist dem Menschen stets zugetan und vermag ihm besonders auch in schwierigen Zeiten zu helfen, indem sie seelische wie schöpferische Kraft spendet und den Blick für neue Perspektiven öffnen kann. Und hell und heiter tritt die Arbeit von Titus Grab (geb. 1960) dem Betrachter sodann auch entgegen. Lebensfroh strahlt sie in die Welt, sie vermittelt Zuversicht, wirkt authentisch.
Titus Grab lebt und arbeitet in Wiesbaden.