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Kuckuck Kunstguck zur Ausstellung "Birgit Berg-Block. Von Spiegeln und Schatten"

"GALAXIE PENG", 2024, Acryl, Dispersion auf Leinwand, 120 x 80 cm, Inventar-Nummer: 17 10 24.

Kuckuck Kunstguck zur Ausstellung "Birgit Berg-Block. Von Spiegeln und Schatten"

Hülle oder Kern?

Frisch wirken die Farben, wobei das Motiv irritiert: Was ist hier dargestellt?

Wer Christine Straszewski (geboren 1959) kennt, weiß, dass es sich gewiss nicht um ein Porträt handelt, das im Rahmen eines Faschingsumzugs entstand. Die Künstlerin interessiert sich vielmehr für das eher nicht Offensichtliche. Da sie sich dabei in ihrer Malerei durchaus figurativer Formen bedient, haftet ihren Arbeiten etwas Rätselhaftes an. Was unsere Sehgewohnheiten durchkreuzt, und jene Menschen, die sich durch diese Art von Irritation angesprochen fühlen, aufhorchen lässt. 

Und so stellt sich die eingangs formulierte Frage abermals: Was sehen wir hier?

Eine Maske, die das Gesicht einer Person verdeckt, doch geht es nicht darum, sich hinter der Maske karnevalesk zu verstecken. Die Maske ist ernst gemeint, als Teil der Persönlichkeit. Auch in der Sprachentwicklung scheint diese Analogie auf. Das Wort "Person" ist dem lateinischen „persona“ entlehnt, was Maske meint. Konkret die Maske, der sich in der Antike bereits die Schauspieler bedienten, um ihre Rolle einzunehmen. Ebenso verwendete C. G. Jung beide Begriffe, wenn er mit "Persona" jenen Teil der Persönlichkeit definiert, der sich an die äußeren Bedingungen anpasst. Also Konventionen, Erwartungshaltungen übernimmt und so der Umgebung nicht sein wahres Ich, sondern vielmehr eine Maske seiner selbst zeigt, durch die das wahre Ich aber mal mehr, mal weniger deutlich hindurchtönen kann.
Dass Christine Straszewskis Porträt in diesem Sinn interpretiert werden kann, wird deutlich, indem die Künstlerin mit dem Titel "GALAXI PENG" auf eine von ihr geschätzte Band verweist. Es sind "Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi", die in ihren existentialistischen Texten eben jenen Zwiespalt thematisieren. Christine Straszewski lebt und arbeitet in Mainz.

'GALAXI PENG' ist Teil der Städtischen Kunstsammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden und kann in der Artothek entliehen werden.

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"GALAXIE PENG", 2024, Acryl, Dispersion auf Leinwand, 120 x 80 cm, Inventar-Nummer: 17 10 24. wiesbaden.de / Foto: Artothek
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