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Schwarte Buch & Café

Die Schwarte ist eine Buchhandlung mit Café im Wiesbadener Westend. Hier kann in Ruhe gestöbert werden, denn mit einem leckeren Kaffee in der Hand kann man ganz in Ruhe die nächste Lektüre oder das Geburtstagsgeschenk für den Schwiegervater auswählen.

Dezember 2023

Unternehmen:
Schwarte Buch & Café

Gründerin:
Vanessa Engeln

Gründungsdatum:
7. Mai 2022

Branche:
Einzelhandel

Was treibt Sie an? Was ist Ihr Leitspruch?

Mich treibt die Freude an, die ich in den Gesichtern meiner Gäste sehe, wenn ich ihnen ein gutes Buch empfehle oder einen leckeren Kaffee zubereite oder wenn die Gäste untereinander ins Gespräch kommen und Austausch stattfindet.

Interview mit der Gründerin

Worum geht es bei Ihrer Gründung und was ist das Besondere daran?
Ich habe im Mai 2022 eine Buchhandlung mit Café im Wiesbadener Westend eröffnet. Man findet bei mir neben Neuerscheinungen und aktuellen Büchern vor allem auch Bücher aus kleinen und unabhängigen Verlagen. Auch das Non-Book- und Postkartensortiment ist davon geprägt.

Ich bin immer auf der Suche nach ausgefallenen und besonderen Büchern. Täglich gibt es bei uns Quiche und Kuchen, die Inspiration dafür kommt aus der Literatur. So kann man Zimtbrötchen wie in Donna Tartts Distelfink oder Jane Austens Apple Pie bestellen. Samstags gibt es ein leckeres Frühstück.

Was sind Ihre ersten Erfolge?
Ich bin sehr herzlich hier im Viertel aufgenommen worden. Die liebenswerten Kundinnen und Kunden, das nette Feedback und das Gemeinschaftsgefühl, das hier oft auch unter den Gästen entsteht, sind meine Erfolge. Außerdem freut mich, dass meine Buchauswahl gut angenommen wird und mein Schwerpunkt auf unabhängige Verlage Wertschätzung findet.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Ich bin Quereinsteigerin in die Buchbranche. Nach meinem Studium zur Grafik-Designerin habe ich im Bereich Corporate Design und Fotografie gearbeitet.

Die Liebe zu Büchern war immer vorhanden, Einblicke in die Branche hatte ich durch meinen Vater, der mich als Angestellter in einem Buchverlag immer wieder hinter die Kulissen hat schauen lassen. So habe ich ihn zur Buchmesse begleitet, manchmal Manuskripte gelesen, Ferienjobs im Verlag absolviert und bei der Messestandsgestaltung geholfen.

Während der Corona-Pandemie ist mein alter Traum, eine Buchhandlung mit Café zu eröffnen, neu erwacht und ich habe am Konzept gearbeitet. Als ich dann den wunderschönen Laden in der Goebenstraße entdeckt habe, der zu vermieten war, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und meinen Traum in die Tat umgesetzt.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Ich habe schon vor der Gründung meiner Buchhandlung als selbstständige Designerin und Fotografin gearbeitet. Das hat sich einige Jahre zuvor im Rahmen meiner Elternzeiten ergeben. Dennoch ist der Schritt zur Gründung einer Buchhandlung ein großer, denn ich habe vorher ohne Ladenmiete, Personal, etcetera gearbeitet.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Unterstützung habe ich erhalten durch meinen Vater, der mir mit seinem Kow-How zur Seite stand. Außerdem habe ich Gründerstammtische und Beratungen genutzt. Der Großhändler, bei dem ich meine Bücher beziehe, stand mir ebenfalls beratend zur Seite. Ich habe einen Barista-Kurs und einen Latte-Art-Kurs besucht.

Wenn man ein Projekt realisiert, das so vielseitig ist wie das meine, ist es gut, wenn man Beratung in verschiedenen Bereichen in Anspruch nimmt und immer wieder das Gespräch mit Beteiligten aus allen Bereichen sucht.

Wie haben Sie die ersten Tage als Gründerin erlebt?
Ich war in den ersten Tagen mit all den neuen Dingen sehr beschäftigt – das Kassensystem, es mussten noch viele Bücher der Erstausstattung in die Regale, ich hatte keine Ahnung, wie viele Menschen ich erwarten konnte.

Es war ganz wunderbar, wie freundlich man mich willkommen geheißen hat, wie viele Menschen neugierig waren und hereingeschaut haben, wie herzlich mein Laden im Viertel aufgenommen wurde.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Beim Eröffnen meiner Buchhandlung mit Café ist wahrscheinlich die Vielfalt an Herausforderungen die größte Herausforderung. Das Einarbeiten in Computersysteme (Fachsoftware Buchhandel, Kasse etcetera), das Abschätzen, welche Produkte im Cafébereich im Viertel gut ankommen, welche Buchauswahl? Hygieneregeln, Personalbedarf und nicht zuletzt das Backen, denn wir bieten nur Selbstgebackenes an.

Gemeistert habe ich diese Herausforderungen, indem ich überall Fragen gestellt habe und mich einfach hineingestürzt habe. Das hat prima geklappt, es erfordert einfach ein bisschen Mut.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Regelmäßige Lesungen, auch für Kinder, sind eine gute Werbung, gerade auch, um darauf aufmerksam zu machen, dass es bei uns um Bücher geht. Ich verteile Flyer in den Wiesbadener Cafés und bei anderen Dienstleistern. Zu Beginn hat der Wiesbadener Kurier, das Börsenblatt und der Sensor über die Eröffnung berichtet.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?
Die Finanzierung erfolgt aus Eigenmitteln und einem Bankkredit. Außerdem erhalte ich einen Mietzuschuss der Stadt Wiesbaden.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
Mein Traum wäre ein sanierter Außenbereich, damit Tische und Stühle nicht mehr wackeln und ich damit für ein bisschen mehr Grün sorgen könnte. Ich würde den recht großen Bereich vor meinem Ladenlokal entsiegeln und einen Wohlfühl-Bereich mit Hängematten schaffen.

Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich ...
... mit der Familie sechs Wochen Urlaub machen und mit dem Camper durch Portugal fahren.

Was ist Ihr besonderer Tipp: Was würden Sie Gründerinnen und Gründern empfehlen?
Ich würde jedem empfehlen, sich vor der Gründung und auch später jederzeit, umzuschauen, umzuhören und Fragen zu stellen, damit man sich schon vorher ein besseres Bild von dem, was einen erwartet, machen kann.

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