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aemmi

Vom kreativen Hobby zum Vier-Personen-Unternehmen: Meine Firma "aemmi" sollte gar keine Firma werden. Geplant war, mit Grafikdesign eine Ablenkung vom anstrengenden Jurastudium zu finden. Heute stehen meine Produkte aus Papier in den Regalen von über 50 Einzelhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Januar 2022

Unternehmen:
aemmi

Gründerin:
Thea Johanna Becker

Gründungsdatum:
1. Mai 2018

Branche:
Geschenke aus Papier

Interview mit der Gründerin

Worum geht es bei Ihrer Gründung und was ist das Besondere daran?
aemmi ist der Name, unter dem ich – Thea aus Wiesbaden – Sprüche mit Herz und Witz für alle Lieblingsmenschen anbiete. Durch mein Jurastudium habe ich die Definitionen für mich entdeckt. Dieses sprachliche Werkzeug nutze ich, um aus meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen liebevolle Geschenke aus Papier herzustellen.

Was sind Ihre ersten Erfolge?
Ein besonderer Moment war es, meinen Namen das erste Mal als "Arbeitgeber" in einem Arbeitsvertrag zu sehen, als ich 2021 meine erste Mitarbeiterin eingestellt habe.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
aemmi begann 2018 als kreativer Ausgleich neben dem Jurastudium. Ich wollte mich vom Druck im Studium ablenken und ein paar Euro nebenher dazuverdienen. Im Laufe der Zeit merkte ich, dass sich mehr und mehr Menschen für meine Produkte interessierten. Nach meinem Staatsexamen 2020 machte ich mich in Vollzeit selbstständig.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Im dritten Jahr meines Jurastudiums habe ich gemerkt, dass mir neben dem Lernen die kreative Betätigung gefehlt hat. So kramte ich ein paar alte Grafikdesign-Kenntnisse hervor und begann abends nach dem Lernen, ein paar Grafiken zu gestalten. Damit ich diese für ein kleines Taschengeld online verkaufen konnte, habe ich ein Gewerbe angemeldet.

Dass daraus mal ein Vollzeit-Job werden würde, war absolut nicht geplant.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Konkrete Hilfe hatte ich keine. Mein Jurastudium hat mir glücklicherweise die Grundlagen dafür geliefert, mich in die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen einer Selbstständigkeit selbst einzuarbeiten.

Wie haben Sie die ersten Tage als Gründerin erlebt?
Da meine Gründung neben dem Studium erfolgte und ich nicht geplant hatte, aus meinen grafischen Spielereien eine ganze Firma zu entwickeln, war die Gewerbeanmeldung nur eine Formalität. So konnte ich rechtlich korrekt meine Grafiken im Internet verkaufen. Insofern waren die ersten Tage als Gründerin nicht besonders bemerkenswert.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Gerade im Onlinehandel gibt es viele rechtliche und steuerliche Anforderungen, die es zu beachten gibt. Durch eine falsche Formulierung in einem Produkt-Text kann es schnell zu einer teuren Abmahnung kommen. Mittlerweile kenne ich durch eigene Recherche die meisten Fallstricke und habe spezialisierte Rechtsanwälte und Steuerberater an meiner Seite, an die ich diese Themen guten Gewissens abgeben kann.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Ich begann, meine Produkte auf dem Handmade Marktplatz "Etsy.de" zu verkaufen und eignete mir Stück für Stück die Mechanismen des Marktplatzes an. So war es einfach und günstig, meine Produkte vor vielen potentiellen Shoppern zu präsentieren.

Heute finden die meisten Menschen über Social Media (Instagram oder Pinterest) sowie über unsere Angebote in stationären Läden zu uns.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?
Da mein Unternehmen organisch Stück für Stück gewachsen ist, bedurfte es (glücklicherweise) keiner externen Finanzierung. Ich benutzte zu Beginn die Technik, die ich sowieso zu Hause hatte und kaufte nach und nach von den Einnahmen weitere Ausstattung. Auch heute finanzieren wir unsere Produktion komplett aus eigenen Mitteln vor.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
Ich möchte weiterhin das Gefühl haben, mit meiner Selbstständigkeit den richtigen Schritt gegangen zu sein und glücklich mit dem zu sein, was ich tue. Auch wenn nicht jeder Tag einfach ist und es immer Rückschläge gibt, möchte ich mich sonntagabends auf die Arbeit freuen, statt lieber auf dem Sofa zu bleiben.

Was ist Ihr besonderer Tipp: Was würden Sie Gründerinnen und Gründern empfehlen?
Niemand muss (und kann) alles alleine schaffen. Es ist ok, um Hilfe zu bitten, sich mit Menschen in ähnlichen Situationen auszutauschen oder einzelne Probleme an Experten abzugeben. 

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