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Hauptsache glücklich

Ich berate und coache Frauen und Paare mit Kinderwunsch. Wenn man bedenkt, dass jedes sechste Paar in Deutschland ungewollt kinderlos ist, hat nahezu jede(r) Betroffene im Bekanntenkreis, trotzdem ist es noch immer ein Tabuthema.

August 2023

Unternehmen:
"Hauptsache glücklich" Coaching für Frauen und Paare mit Kinderwunsch, freiberufliche Einzelunternehmerin Nadja Cianciosi

Gründerin:
Nadja Cianciosi

Gründungsdatum:
1. Juli 2022

Branche:
Dienstleistung

Was treibt Sie an? Was ist Ihr Leitspruch?

Glück findet sich nicht nur in den ganz großen Dingen, es versteckt sich auch in den unscheinbaren Momenten, die uns tagtäglich umgeben.

Interview mit der Gründerin

Worum geht es bei Ihrer Gründung und was ist das Besondere daran?
Ich bin eine  ziemlich bunte Mischung aus Dipl. Sozialpädagogin, Systemischer Beraterin und Coach mit Wissen und Informationen aus meinem "früheren Leben" als Hebammenschülerin, aus der Schwangerenberatung, der Adoptionsvermittlung und dem Pflegekinderdienst. Sozusagen ein Rundumpaket im Kinderwunschthema. Zudem habe ich mich viel mit Stressmanagement, Traumabewältigung (EMDR) und Trauerarbeit auseinandergesetzt und bin gut vernetzt mit Ärzten, Hebammen usw.

Was sind Ihre ersten Erfolge?
Alle Frauen und Paare, die ins Coaching fanden, sind wiedergekommen. Das freut mich am meisten, weil es zeigt, dass das Coaching als hilfreich empfunden wird. Gleichzeitig laufen die ersten Seminare und Workshops gut an und auch die Vernetzung mit wichtigen Institutionen, Hebammen und Ärzten wird immer größer!

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Ich habe als Hebammenschülerin die ersten Erfahrungen mit dem Thema "Familie werden" gemacht, das hat mich sehr geprägt. Als Diplom Sozialpädagogin habe ich lange in der Schwangerschaftsberatung gearbeitet, später in der Adoptionsvermittlung und im Pflegekinderwesen.

Parallel habe ich viele Jahre unterrichtend gearbeitet und Seminare gegeben. Eigentlich fügen sich alle meine Arbeitserfahrungen wie Puzzlestücke zusammen bei meiner jetzigen Gründung!

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Mich hat der enge Rahmen gestört, in dem ich bislang als Sozialpädagogin gearbeitet habe. Die Möglichkeiten, meine Fähigkeiten einzusetzen, waren begrenzt.

Indem ich mein Systemisches Arbeiten ergänze mit Coachingtechniken und Kenntnissen aus den vielen Bereichen, die ich inzwischen kennengelernt habe, kann ich viel zielgerichteter unterstützen. Außerdem kann ich jetzt auch meiner Liebe zur Seminargestaltung und dem Thema „Stressbewältigung“ in allen Facetten nachkommen!

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Ich war total erstaunt, mit welcher Offenheit mein Umfeld meinem Gründungswunsch begegnete. Eine meiner Freundinnen hat es am besten zusammengefasst: "Nein, das TUST du nicht, das BIST du!"

Für die Menschen, die mich gut kennen, war das eine viel selbstverständlichere Sache, als für mich selbst. Ich habe das riesige Glück, großartige und fachlich fitte Menschen wie Ärzte, Hebammen u.a. in meiner Umgebung zu haben, deren Wissen ich anzapfen kann.

Wie haben Sie die ersten Tage als Gründerin erlebt?
Ich habe das große Glück in einer Praxis zu sein, mit unglaublich netten Kollegen und tollen Räumlichkeiten! Nun endlich Dinge umsetzen zu können, von denen ich überzeugt bin und frei arbeiten zu dürfen, das hat mich völlig beseelt! Ehrlich gesagt, ist dieses Gefühl noch immer kein bisschen abgeklungen! Ich fühle mich mit meinen Klienten viel verbundener als früher, bin viel "näher dran".

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Mein Vater verstarb kurz vor der Praxisöffnung. Das hat mich ziemlich umgehauen, zumal die familiäre Situation zuvor schon schwierig war. So habe ich mitten im Trauerprozess gegründet, was natürlich bedeutete, dass nur die halbe Energie dafür vorhanden war.

Ich stand unter großem Druck und habe meinen emotionalen Zustand mit dem meiner Klienten verglichen: Dieses Gefühl, es MUSS jetzt aber klappen, weil die Zeit davonläuft und der Trauer in dem Prozess keinen Platz geben zu können oder zu wollen.

Mein Mann und meine Kids haben mich sehr unterstützt, genau wie mein Freundeskreis. Und für mich hieß es: Practice what you preach. Ich habe versucht, gezielt Auszeiten im Alltag zu integrieren und Dinge zu tun, die mir gut tun und Kraft geben.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Da habe ich noch Ausbaupotenzial, Insta und Co nutze ich tatsächlich zu wenig.  Mir liegt die direkte soziale Vernetzung viel eher. Ich habe Stellen besucht, mit denen ich gern kooperieren wollte und die ich spannend fand, habe Menschen angesprochen und mich vorgestellt. Vieles hat sich schon daraus ergeben, offen auf andere zuzugehen.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?
Ich habe einen Gründungszuschuss erhalten, teile meine Praxisräume und kann nur empfehlen, sich je nach Branche wirklich intensiv auf die Suche nach Förderungsmöglichkeiten zu machen. Die Gründungsberatung ist eine super Anlaufstelle dafür!

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
Meine beruflichen verrate ich noch nicht, aber da stehen schon mehrere große Projekte auf der Bucket List, auf die ich mich total freue! Privat möchte ich irgendwann viel mehr Zeit zum Reisen haben.

Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich ...
... nichts anders machen als jetzt!

Was ist Ihr besonderer Tipp: Was würden Sie Gründerinnen und Gründern empfehlen?
Nur dann zu gründen, wenn man wirklich 100prozentig hinter dem Thema steht. Die Energie, die man dadurch bekommt zu tun, was man liebt, trägt einen durch die schwierigeren Zeiten. Und niemals den Humor verlieren.

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