Zschintzsch, Otto Emil Werner
Zschintzsch, Otto Emil Werner
Jurist, Regierungspräsident
geboren: 26.01.1888 in Roßla (Kreis Sangerhausen)
gestorben: 01.07.1953 in Göttingen
Artikel
Zschintzsch studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Lausanne, München, Halle und Berlin, nahm 1914–18 als Oberleutnant der Reserve am Ersten Weltkrieg teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Nach beruflichen Stationen im Landratsamt des Kreises Schwetz/Weichsel sowie bei der Regierung in Marienwerder übersiedelte er 1925 nach Berlin in die Kommunalabteilung des Preußischen Innenministeriums. 1933 erfolgte Zschintzschs Berufung zum Regierungspräsidenten in Wiesbaden als Nachfolger des seines Amtes enthobenen Sozialdemokraten Friedrich Ehrler. Am 01.05.1933 trat Zschintzsch, der 1920–22 der Deutsch-Nationalen Volkspartei (DNVP) angehört hatte, der NSDAP bei und wurde 1936 SS-Mitglied. Ab 1937 diente er nebenamtlich im Range eines SS-Oberführers beim Stab des Reichsführers-SS. Von März 1936 bis zum Ende des »Dritten Reiches« amtierte er als Staatssekretär im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Parallel dazu gehörte er dem Preußischen Staatsrat an.
Nach Kriegsende wurde er in Flensburg von britischen Truppen festgenommen und vorübergehend inhaftiert. Im Rahmen eines 1949 durchgeführten Entnazifizierungsverfahrens stufte man ihn als Mitläufer ein.
Literatur
Klee, Ernst: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2007 [S. 686].
Lilla, Joachim: Der Preuß. Staatsrat 1921–1933. Ein biografisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im »Dritten Reich« berufenen Staatsräte, Düsseldorf 2005 [S. 250 f.].