Wolzogen, Wilhelm Friedrich Ernst Franz August Freiherr von
Wolzogen, Wilhelm Friedrich Ernst Franz August Freiherr von
Architekt, Diplomat
geboren: 25.11.1762 in Bauerbach bei Meiningen
gestorben: 17.12.1809 in Wiesbaden
Artikel
Wolzogen besuchte 1775–84 die Karlsschule, eine Militär- und Kunstakademie in Stuttgart, die 1781 als Landesuniversität firmierte. Dort schloss er Freundschaft mit Friedrich Schiller, der einige Jahre später sein Schwager werden sollte.
Wolzogen wirkte als Architekt am Hof Herzog Carl Eugens von Württemberg (1728–1793) und trat 1796 in die Dienste des Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828). In Weimar befasste er sich mit dem Wiederaufbau des 1774 abgebrannten Schlosses. 1799 erhielt er den Auftrag, die Eheschließung zwischen Erbprinz Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach (1783–1853) und der Tochter des russischen Zaren, Großfürstin Maria Pawlowna (1786–1859), vorzubereiten.
1804 wurde Wolzogen zum »Leiter der auswärtigen Angelegenheiten« des Großherzogtums befördert. Als solcher hatte er nach der Niederlage des mit Sachsen-Weimar-Eisenach verbündeten preußischen Staats bei der Doppelschlacht von Auerstädt und Jena im Oktober 1806 die schwierige Aufgabe, Verhandlungen mit den siegreichen Franzosen in Paris zu führen, um den Fortbestand des Landes und die Regentschaft Carl Augusts zu sichern. Die Umsetzung war nicht nur problematisch, sondern auch kräftezehrend.
Schon 1805 war er zur Kur nach Wiesbaden gereist. Ab 1807 hielt sich Wolzogen noch weitere drei Male zu Kurzwecken in Wiesbaden auf, wo er schließlich starb. Seine Beisetzung erfolgte auf dem Bürgerfriedhof an der Heidenmauer in einem freistehenden Sarkophag aus weißem Carrara- Marmor. Wann das Grabmal abgeräumt wurde, ist nicht bekannt.
Literatur
Blisch, Bernd: Weimar-St. Petersburg-Wiesbaden: Wilhelm von Wolzogen (1762–1809). Eine Spurensuche. In: Russische Beziehungen zu Wiesbaden und Darmstadt [S. 131–154].
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Herrmann, Albert
Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928. [S. 1-3].