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Wittrock, Karl

Wittrock, Karl

Jurist, Politiker, Regierungspräsident, Präsident des Bundesrechnungshofes

geboren: 29.09.1917 in Kassel

gestorben: 01.02.2000 in Wiesbaden


Artikel

Nach dem Abitur wurde Wittrock 1938 zur Wehrmacht eingezogen und nahm 1939–45 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. 1944 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft (bis 1946). 1949 setzte er das Studium der Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main fort und legte beide juristischen Staatsexamen ab. 1954 ließ er sich als Rechtsanwalt in Wiesbaden nieder. Vor 1933 hatte er sich politisch in der Sozialistischen Arbeiterjugend betätigt. 1946 trat Wittrock in die SPD ein.

Seine politische Karriere begann er 1954 als Vorsitzender des Unterbezirks und des Ortsvereins der SPD in Wiesbaden. 1956–62 war er ehrenamtliches Mitglied des Magistrats der Stadt Wiesbaden. 1953 wurde er im Wahlkreis 138 (Wiesbaden) in den Deutschen Bundestag gewählt. 1961 gelang es ihm, erstmals für die SPD das Direktmandat zu gewinnen. Im Bundestag war er vornehmlich im Rechtsausschuss tätig. Seit 1955 gehörte er dem Fraktionsvorstand seiner Partei an. Ab 1961 war er zudem Vorsitzender des Arbeitskreises Rechtspolitik der SPD-Fraktion. Im Mai 1963 trat er das Amt des Regierungspräsidenten in Wiesbaden an. 1967–74 war er unter den Bundesministern Georg Leber und Lauritz Lauritzen beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr (1969–72 »Bundesministerium für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen«). 1978 (bis 1985) wurde er Präsident des Bundesrechnungshofes in Frankfurt am Main.

Wittrock wurde mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. Die Freie Universität Berlin verlieh ihm die Ehrendoktorwürde.

Literatur

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Wittrock, Karl".