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Werntgen, Tony (eig. Katharina Antoinette, auch Antonie)

Werntgen, Tony (eig. Katharina Antoinette, auch Antonie)

Flugpionierin

geboren: 25.04.1875 in Duisburg-Ruhrort

gestorben: 05.01.1954 in Wiesbaden


Artikel

Werntgen war in erster Ehe mit Matthias Buschmann verheiratet, mit dem sie die Söhne Bruno (1893–1913) und Erik bekam. 1909 wohnte die Familie in Frankfurt am Main.

Im gleichen Jahr gründete Werntgen das »Deutsche Flugtechnische Institut« in Köppern im Taunus. Sie galt als die erste Flugzeugfabrikantin in Deutschland und als eine der ersten weltweit. Nach dem Konkurs des Instituts im Dezember 1910 erfolgte Anfang 1911 der Umzug nach Köln. Dort gründete sie erneut eine Flugschule. Ihr Sohn Bruno – mit seinen 17 Jahren beim Erwerb des Pilotenscheins galt er als der jüngste Flieger der Welt – nahm 1911/12 an zahlreichen Flugveranstaltungen im Rheinland und in Westfalen teil.

Im April 1912 zogen die Werntgens auf Empfehlung des flugbegeisterten Prinzen Heinrich von Preußen zur Hangelarer Heide bei Bonn. Dort entstand eine Flugzeughalle mit Werkstatt und Büroräumen. Der Flugplatz Bonn/Hangelar gehört heute zu den ältesten in Deutschland.

Am 25.02.1913 stürzte Werntgens Sohn Bruno mit seiner Eigenkonstruktion, der »PK 102«, tödlich ab. Nach seinem Tod ging es auch mit dem Flugunternehmen Werntgen zu Ende.

1916 heiratete Werntgen in zweiter Ehe den Opernsänger Josef Lindlar, von dem sie 1928 geschieden wurde. Bis kurz vor Kriegsende lebte sie in Berlin. 1939 erschien ihr Buch über ihren Sohn Bruno mit dem Titel »Jungflieger Werntgen«. Zunächst wohnte Werntgen nach dem Zweiten Weltkrieg in Johannisberg (heute Geisenheim-Johannisberg) in der Nähe ihres Bruders Wilhelm. 1953 zog sie nach Wiesbaden-Bierstadt und erhielt hier im gleichen Jahr für ihre Verdienste um die Fliegerei das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ihre Urne wurde im Familiengrab auf dem Nordfriedhof in Bonn beigesetzt.

Literatur

Wirtz, Paul; Probst, Ernst: Tony und Bruno Werntgen – 2 Leben für die Luftfahrt, Norderstedt 2011.