Weil, Heinrich Johann Georg

Nach seinem Studium an der Landwirtschaftsschule Hof Geisberg sowie am Polytechnikum Holzminden sammelte er auf Reisen in Europa berufliche Erfahrungen, vor allem in England.

Seit 1876 war er Vorsteher des Landwirtschaftlichen Privatinstituts Hof Geisberg, dessen Neugründung als Privatlehranstalt er zusammen mit Jonas Schmidt und Heinrich Wintermeyer bewirkt hatte, nachdem die Schule aus politischen Gründen am 30.09.1876 geschlossen worden war. Bis 1902 unterrichtete er dort landwirtschaftliche Maschinenkunde und Wiesenbau. Es gelang ihm, neben den Lehrern viele Spezialisten als nebenamtliche Fachkräfte zu gewinnen und das Institut international bekannt zu machen; auch aus Indien kamen Schüler nach Wiesbaden.

Weil war 1877–90 Mitglied des Bürgerausschuss in Wiesbaden und hatte 1898–1904 ein Mandat für den Nassauischen Kommunallandtag. Als Mitglied des Magistrats (1891–1906) wurde er 1903 Stadtältester.

Am alten Standort der Landwirtschaftsschule wurde eine Straße nach ihm benannt.

Burkardt, Barbara/Pult, Manfred (Bearb.): Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 17, Wiesbaden 2003 (Historische Kommission für Nassau 71) [S. 368].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 854].